Emeritierung Weber

Anlässlich der Emeritierung von Franz Weber und des 90. Geburtstags von Hermann Stenger veranstaltet die theologische Fakultät am 18. und 19. November 2010 ein international besetztes Symposium

"Was können Kirchen und Religionen zum guten Leben möglichst aller beitragen?“ Diese Frage steht im Mittelpunkt eines interdisziplinär und international besetzten Symposiumsam 18. und 19. November, welches das Institut für praktische Theologie anlässlich der Emeritierung von Franz Weber und des 90. Geburtstags von Hermann Stenger veranstaltet.

 Jesus wollte „gutes Leben für alle“
Auf der Suche nach gutem Leben er­warten sich zumindest in Europa immer weniger Menschen etwas von den Kirchen. Die Frage nach einem guten Leben für alle und das übliche Verständnis von christlicher Mission scheinen auf den ersten Blick auch nichts miteinander zu tun zu haben. Dabei hat Jesus von Nazareth Gott als einen Freund des Lebens verkündet, der das gute Leben für alle will. In Anbetracht der gegenwärtigen Krisenphänomene wie Wirtschaftskrise, Umweltkrise und Armut gewinnt diese Frage allerdings zunehmend an Schärfe und fordert eine Betrachtung, die über eine lokale oder rein theologische Perspektive hinausgeht. Das missionstheologische Symposium unternimmt mit der Fragestellung nach dem „guten Leben für alle“ den Versuch, lokale und globale Perspektiven zu vernetzen.   

Kurzbiographien
Franz Weber, geb. 1945 in der Steiermark, trat 1965 den Comboni Missionaren bei und wurde 1972 zum Priester geweiht. Als Novizenmeister der Comboni in der BRD übte er zwischen 1975 und 1982 ordensinterne Lehrtätigkeit aus bzw. fungierte als theologischen Berater und Delegierter auf mehreren Generalkapiteln. 1983 ging Weber nach Brasilien, wo er zunächst als Pfarrer in Balsas einheimische Führungskräfte ausbildete. Später studierte er lateinamerikanischen Missionswissenschaften sowie Theologie- und Kirchengeschichte an der theologischen Hochschule der Erzdiözese São Paulo. Nach seiner Rückkehr nach Österreich 1992 übernahm er eine Pfarre in der Steiermark. Gastprofessuren führten ihn nach Graz, Linz, Innsbruck, Brixen und Bamberg. Seit 1997 hat Weber einen Lehrstuhl an der Pastoraltheologie in Innsbruck inne, wo er den Fachbereich Interkulturelle Pastoraltheologie und Missionswissenschaft leitet. 

Hermann Stenger, geb. 1920 in München, ist seit 1948 Mitglied der Kongregation der Redemptoristen (CSsR). Stenger ist nicht nur Theologe und Priester sondern auch ausgebildeter Psychologe, Psychoanalytiker und Psychotherapeut. Ab 1969 war er als Honorarprofessor für Pastoralpsychologie und seit 1977 bis zu seiner Emeritierung 1990 ordentlicher Professor für Pastoraltheologie an der theologischen Fakultät in Innsbruck tätig. Stenger tritt seit jeher bewusst und gezielt in Dialog mit „weltlichen“ Wissenschaften – wie beispielsweise Psychologie, Soziologie, Organisationsberatung, Anthropologie, vergleichender Religionswissenschaft. Die Erkenntnisse, die er daraus gewinnt, beeinflussen die Formulierung seiner pastoraltheologischen Handlungsansätze und seiner Vorschläge für „zukunftsfähiges“ kirchliches Denken und Handeln. Hermann Stenger ist zeitlebens ein Streiter und Kämpfer für eine Kirche mit menschlicherem Antlitz. In der praktischen Fortbildung von Seelsorgern war es Stenger ein großes Anliegen, über den fachlich-inhaltlichen Aspekt hinaus auch die Identität und Kompetenz sowie eine ehrliche Betrachtung der persönlichen Stärken und Schwächen des Seelsorgers einzubeziehen.

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Diözese Innsbruck- Aktuell