Ein Ort, um "Mut zur Versöhnung" zu tanken
Bischof Hermann Glettler hat am Mittwoch, 18. Juli, im Beisein zahlreicher Hausbewohner und Gäste die Kapelle im neuen Seniorenheim „Haus am Kirchplatz“ in Wattens geweiht. Die Kapelle sei in ihrer schlichten Gestaltung „ungewohnt“ und vor allem für ältere Menschen „gewöhnungsbedürftig", betonte Glettler. Die Schlichtheit habe jedoch einen sehr positiven Effekt: Sie helfe, sich in der Kapelle auf Jesus zu konzentrieren und mit ihm vertrauensvoll in Beziehung zu treten. Genau das aber sei das Wichtigste. Die Hausbewohner lud der Bischof zum regelmäßigen Besuchen und Verweilen in der Kapelle ein: sich in Freud und Leid an Jesus zu wenden, in der Eucharistie am „Tisch des Lebens" Platz zu nehmen und „Mut zur Versöhnung" zu tanken, wenn Beziehungen mit Verwandten und Bekannten noch nicht bereinigt sind.
Die Kapelle ist geprägt von einer dunklen Stahlwand, aus der ein Kreuz und die Aufschrift „Ich bin das Licht der Welt" herausleuchten, von einem ebenso dunklen Tabernakel mit Hostie, Kelch und der Aufschrift „Mitten unter Euch" und einem dunklen stählernen Altartisch. Laut Architekt Florian Schedle vom Innsbrucker Büro Scharmer-Wurnig ist vorgesehen, die Nüchternheit der Kapelle zu einem späteren Zeitpunkt durch westseitige farbige Fenster zu mildern. Der kleine Kapellenraum kann durch Öffnen einer Faltwand erweitert werden.
Das Seniorenheim „Haus am Kirchplatz" liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Pfarrkirche Wattens. Laut Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner ein ganz bewusst gewählter Ort. In ihm finden 60 Senioren Platz. Zusätzlich sind im Haus acht betreute Wohneinheiten, eine Senioren-Tagesbetreuung für zehn Personen und die Räumlichkeiten des Sozial- und Gesundheitssprengels Wattens-Wattenberg untergebracht. Auch ein Restaurant-Cafe soll eröffnet werden. Am „Haus am Kirchplatz“ sind die Gemeinden Wattens, Wattenberg, Kolsass, Kolsassberg, Fritzens, Baumkirchen und Volders beteiligt. Es ist das zweite Seniorenheim in Wattens.
