Ein Mahnmal für Bootsflüchtlinge

Zum Tag der Menschenrechte, der am 10. Dezember begangen wird, erinnert das Haus der Begegnung an da Schicksal von Flüchtlingen an den Außengrenzen der Europäischen Union.

Ein Mahnmal in Form eines Bootes erinnert vor dem Haus der Begegnung in Innsbruck an das Schicksal der Menschen, die übers Mittelmeer nach Europa flüchten. SchülerInnen der HTL Bau und Design haben das Boot gebaut. „Wir erinnern damit an die Tragödien, die sich vor den Küsten Europas abspielen“, so Bildungshausleiterin Elisabeth Anker bei der Präsentation des Mahnmals. 260 Menschen, davor 100 Kinder, seien Anfang Oktober im Mittelmeer ertrunken.

Auch die Republik Österreich sei mit Beamten und Gerätschaften an der Agentur für den Schutz der europäischen Außengrenzen (FRONTEX) beteiligt, sagt Jussuf Windischer von Pax Christi. Fluchtgründe sieht er in Armut und einer ungerechten Wirtschaftspolitik: „Die Industrienationen verwandeln die armen Länder zu Müllhalden der Menschheit. Und wenn die Leute der Armut entfliehen wollen, begeben sie sich in Lebensgefahr.“ 

In Tirol leben 1.524 Flüchtlinge aus 65 Nationen. Sie erhalten vom Land Tirol 240 Euro und 120 Euro Mietzuschuss monatlich, erklärt Katharina Lang von der Plattform Rechtsberatung. Diese fordert u. a. eine bessere Anbindung von Asylheimen an die Infrastruktur und die Schaffung von Begegnungsräumen für Flüchtlinge und Einheimische. Ein kritisches Auge auf die Umstrukturierung im Asyl- und Fremdenrecht wirft Michael Kerber vom Flüchtlingsdienst der Diakonie. Dieses sei „verkompliziert statt vereinfacht worden“, so Kerber. Positiv sei, dass der Verwaltungsgerichtshof zweitinstanzliche Asylentscheidungen überprüfen und ein humanitäres Bleiberecht gewährt werden kann, wenn Flüchtlinge länger als fünf Jahre in Österreich leben.

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Diözese Innsbruck - Aktuell