Diözesantag: Wie über Gott reden?

"Wie über Gott reden?": Diese Frage stand im Mittelpunkt beim diesjährigen "Dies facultatis und Diözesantag", der vor rund 200 Teilnehmern am 27. April an der Theologischen Fakultät Innsbruck stattfand.

"Wie über Gott reden?": Diese Frage stand im Mittelpunkt beim diesjährigen "Dies facultatis und Diözesantag", der vor rund 200 Teilnehmern am Mittwoch, 27. April, dem Gedenktag des Innsbrucker Diözesanpatrons Petrus Canisius, an der Theologischen Fakultät Innsbruck stattfand. Dass menschliches Reden über Gott zwangsläufig unzureichend und "andauernde Grenzüberschreitung" ist, verdeutlichte dabei der Innsbrucker Bibelwissenschaftler Georg Fischer: "Unser Erkennen und Reden von Gott ist noch stümperhafter als unser sonstiges Wahrnehmen."

Im Bewusstsein dessen habe die Bibel verschiedene Formen der Rede gefunden - wie etwa Paradoxe, wenn etwa vom in Flammen stehenden, aber nicht verbrennenden Dornbusch die Rede sei. Oder von Bildern wie Gott als dem Hirten, dem Fels, dem König, dem Heiligen, dem Schöpfer usw. Biblisches Reden von Gott sei "vielschichtig, höchst reflektiert, facettenreich, dynamisch und in keiner Weise beliebig", so Fischer in seinem Vortrag.

Die Innsbrucker systematische Theologin Michaela Neulinger stellte dagegen Gottes Macht in der Verwundbarkeit in das Zentrum ihrer Ausführungen; ihr Institutskollege Roman Siebenrock betonte angesichts der Erhabenheit Gottes, "dass wir gar nicht so sprechen können, wie es Gott angemessen wäre". Rede über Gott sei immer in Gefahr, ihn für eigene Zwecke oder Anliegen zu instrumentalisieren. Hauptreferent des Tages war Johannes Grössl von der Universität Siegen mit einem Vortrag über "Wahre personale Beziehung und Zeitlichkeit Gottes".

Das Nachmittagsprogramm sah für die Teilnehmenden am Diözesantag Arbeitskreise zu Themen wie "Philosophieren mit Kindern", "Religion macht Kinder kompetent" oder "Zeitlichkeit und Ewigkeit Gottes" vor. Begleitet wurden sie dabei von Angehörigen der Theologischen Fakultät und verschiedener diözesaner Bildungseinrichtungen. Organisiert wurde der "Dies academicus und Diözesantag" von der Diözese Innsbruck, der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Edith Stein und der Universität Innsbruck.

Das Grußwort von Diözesanadministrator Jakob Bürgler und die Predigt zum anschließenden Gottesdienst im Innsbrucker Dom finden Sie hier im Wortlaut zum Download.

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