Diözesanadministrator nimmt erstmals an Bischofskonferenz teil

Diözesanadministrator Jakob Bürgler wird erstmals am Treffen der österreichischen Bischöfe teilnehmen, das am Montag, 7. März, in Linz beginnt.

Premiere für Diözesanadministrator Jakob Bürgler. Der interimistische Leiter der Diözese Innsbruck wird erstmals an der Konferenz der österreichischen Bischöfe teilnehmen. Unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn beraten die Bischöfe ab Montag im Seminarhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz-Elmberg. Gastgeber ist der neue Bischof von Linz, Manfred Scheuer, dem Bürgler in seiner Zeit in Innsbruck als Generalvikar zur Seite gestanden ist.

Ein Hauptthema der viertägigen Frühjahrsvollversammlung ist das kirchliche Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch und Gewalt, wie der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, gegenüber "Kathpress" ausführte. Eine Bestandsaufnahme des in Österreich praktizierten Modells ist Gegenstand eines Studientags der Bischöfe, an dem u.a. Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic teilnimmt. Sie steht seit sechs Jahren an der Spitze der Unabhängigen Opferschutzkommission, die erst kürzlich von Papst Franziskus empfangen wurde.  

Ein weiterer wichtiger Punkt der Beratungen wird die Flüchtlingssituation sein. Seit der letzten Vollversammlung der Bischöfe im November, bei der Bischof Ägidius Zsifkovics mit der neu geschaffenen Zuständigkeit für "Flucht, Migration und Integration" betraut wurde, hat die Kirche ihre Hilfe für Flüchtlinge weiter verstärkt. So werden gegenwärtig über 40.000 Asylwerber von der kirchlichen Caritas betreut. Davon sind rund 8.800 Asylwerber in Caritas-Grundversorgungsplätzen, 31.700 werden mobil betreut. Die Caritas, die somit fast jeden Zweiten Asylwerber in Österreich betreut, kann sich dabei auf das kirchliche Netz von Pfarren, Diözesen und Ordensgemeinschaften stützen.

Gastgeber für den Episkopat ist diesmal der neue Linzer Bischof Manfred Scheuer. Sein Wechsel vom Inn an die Donau hat zur Folge, dass die Diözese Innsbruck in der Bischofskonferenz durch ihren Diözesanadministrator Jakob Bürgler vertreten sein wird.

Die Versammlung der Bischöfe beginnt am Montag, 7. März, nach dem Fototermin für die Presse um 15.00 Uhr. Liturgischer Höhepunkt ist ein Festgottesdienst der Bischöfe am Dienstag, 8. März, um 18.15 Uhr, im Linzer Mariendom, zu dem alle Gläubigen eingeladen sind. Kardinal Schönborn wird der heiligen Messe vorstehen, der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl wird predigen. Im Anschluss daran empfängt der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer die Bischofskonferenz im Landhaus.

Über die Ergebnisse der Bischofskonferenz wird Kardinal Schönborn im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag, 11. März, um 10 Uhr, informieren. Sie findet wieder im Stephanisaal, Stephansplatz 3, 1010 Wien statt, weil in den üblicherweise für Pressetermine genutzten Räumen im "Club Stephansplatz 4" derzeit Flüchtlinge untergebracht sind.

 

Barmherzige Schwestern 

Tagungsort der Bischöfe ist das von den Barmherzigen Schwersten getragene Seminarhaus am Stadtrand von Linz. Die Ordensgemeinschaft, die sich vor allem der Krankenpflege widmet, geht auf eine Gründung des heiligen Vinzenz von Paul (1581-1660) zurück. Die Barmherzigen Schwestern sind heute weltweit der größte Frauenorden der katholischen Kirche.

In Österreich fassten die Barmherzigen Schwestern zuerst in Zams in Tirol Fuß. 1832 wurden von dort die ersten drei Schwestern nach Wien berufen. Das war die Geburtsstunde der eigenständigen Kongregation mit Sitz in Wien-Gumpendorf und mit Ordenseinrichtungen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich sowie seit 1995 auch in Kremsier (Mähren, Tschechien).

Die bedeutendsten Ordenswerke sind Krankenhäuser in Wien, Linz, Ried i. I. und Kremsier. Dazu kommen Schulen, Kindergärten, Altenheime und landwirtschaftliche Betriebe. In Österreich sind diese als Unternehmen der "Vinzenz Gruppe" zusammengefasst.

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Diözese Innsbruck - Aktuell