Diagnose abgeschlossen, Therapie kann beginnen

Sie ist rund 500 Jahre alt und bestimmt das Stadtbild der Silberstadt Schwaz: die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Nach beinahe 60 Jahren wird die markante Fassade wieder saniert.

Sie ist rund 500 Jahre alt und bestimmt das Stadtbild der Silberstadt Schwaz. Wegen ihrer vier Schiffe ist sie eine architektonische Besonderheit: die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Nach beinahe 60 Jahren wird die markante Fassade wieder saniert.

In den vergangenen drei Jahren wurden alle Fassadenteile vermessungstechnisch aufgenommen, die Stein- und Putzflächen materialtechnisch und naturwissenschaftlich untersucht und Probeflächen angelegt. Außerdem wurden die Holztüren untersucht.

Das Ergebnis: Der beim Bau verwendete Kalkstein, manchmal auch als „Alpenmarmor“ bezeichnet, erwies sich – trotz seines Alters – als äußerst witterungsbeständig. Festgestellt wurde allerdings eine starke Sulfatbelastung des Gesteins. Diese Belastungen durch schwefelhaltige Luftschadstoffe gehen bis in die Blütezeit des Silber- und Kupferbergbaus zurück. Erst seit rund 40 Jahren gingen diese Belastungen durch den Einsatz neuer Brennstoffe langsam zurück. Die Schönheit des Außenbildes wird außerdem durch Plomben aus unterschiedlichen Fremdmaterialien gestört.

Heuer angelegte Probeflächen an der Parkseite der Kirche geben bereits einen Eindruck für die künftige Therapie. Der Stein kommt mit seiner Lebendigkeit gut zur Geltung. Neben der Außenfassade werden auch die äußerst wertvollen Kirchentüren restauriert. Ziel der Renovierung ist die Wiederherstellung eines einheitlichen, geschlossenen und authentischen Gesamtbildes.

Die nun anfallenden Renovierungskosten werden auf rund 1,2 Millionen Euro geschätzt. Pfarrer Martin Müller ist zuversichtlich, die Summe aufbringen zu können. Bis zu zehn Prozent erhofft man sich vom Bundeskanzleramt, Abteilung Denkmalschutz, den Restbetrag teilen sich zu je einem Drittel Kirche, Land Tirol und Stadt Schwaz. Letztere hat bereits die Subvention beschlossen. Bürgermeister Hans Lintner: „Die Pfarrkirche ist eine ganz besonderes Bauwerk unserer Stadt, dafür haben wir Verantwortung.“ Pfarrer Martin Müller bedankte sich für das klare Bekenntnis zu diesem großen Bauvorhaben bei allen Geldgebern, aber auch beim Ingenieursbüro Bidner, Stadtbaumeister Gernot Kirchmair und dem bischöflichen Bauamt für die Vorarbeiten und die Begleitung der Arbeiten.

In Kürze beginnen die Angebotseinholungen, ab Ende April 2016 sind die Gerüstarbeiten an der Nordseite geplant, so Renate Krupka vom bischöflichen Bauamt. 2017 folgen die Südseite und ein barrierefreier Zugang. Die Außenfassade wird 2018 mit der Hauptfassade abgeschlossen.

Weitere Infos: http://www.dibk.at/index.php?portal=7354&id=3659

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