Der Heiligen Josef ist nicht von gestern

In seiner Predigt anlässlich der traditionellen Josefsmesse zeigte Generalvikar Jakob Bürgler auf, dass der hl. Josef auch heute topaktuell ist.

Einen "topaktuellen" Blick auf die Gestalt des hl. Josef warf Generalvikar Jakob Bürgler bei seiner Predigt während der tradtionellen Josefsmesse, zu der die AK gemeinsam mit der Diözese Innsbruck in die Jesuitenkirche in Innsbruck eingeladen hat.

Wer die Darstellung Josefs als älteren, schlanken Mann mit einer Lilie in der Hand betrachte, könnte leicht zur Äußerung verleitet werden: "Ziemlich weltfremd und fromm, dieser Typ", meinte der Generalvikar. Wer jedoch einen Blick auf den Handwerker Josef werfe, können eine andere Sicht gewinnen. Josef sei nicht in einem Könighaus geboren, sondern habe ganz einfache Eltern gehabt, so Bürgler: "Für mich wird darin sichtbar: Entscheidend ist nicht die soziale Stellung. Entscheidend ist der Wert eines jeden menschlichen Lebens. Die Liebe zu Familie und Beruf".

Josef, der Nährvater, sei ein "Helfer bei der Erziehung Jesu gewesen und habe ihn ins Leben hineingeführt. Das sei mit dem Begriff des "Nährvaters" gemeint, denn Josef habe mit seiner Arbeit als Zimmermann für das Leben und Nahrung für Jesus und Maria gesorgt. Auch die Rede vom "Pflegevater Jesu" könne eine Brücke schlagen zu den großen Nöten unserer Zeit, so Bürgler. "Es gibt einen großen Pflegebedarf in unserem Land. Nicht nur in der Pflege alter Menschen, die zunehmend allein und ohne soziales Umfeld sind. Auch in der Sorge um Kinder und junge Menschen, die jemanden brauchen, der für sie ein Stück Obsorge und Pflege übernimmt."

Neben dem Handwerker und Pflegevater Jesu gebe es auch noch den frommen Josef, sagte der Generalvikar. Josef werde in der Bibel als Mann beschrieben, der niemanden bloß stelle oder schlecht mache, auch nicht seine Verlobte, die ein Kind erwartetet. Er sei jemand, der gelernt habe, auf seine innere Stimme zu hören. "Josef kann seinen Weg in Treue und Aufrichtigkeit gehen, weil er sein Leben tief im Glauben verwurzelt hat", so Bürgler. Er habe manchmal den Eindruck, dass die öffentliche Meiniung keine Möglichkeit auslasse, den Wert des Glaubens klein zu reden. Eines sei jedoch gewiss: "Wer im Namen einer Verbesserung heftig und oft auch ungerechtfertigt jene Institutionen kritisiert, die letztlich die Gesellschaft noch tragen und zusammenhalten, der darf nicht erwarten, dass draus etwas Neues aufgebaut wird.

Das Resumee von Bürgler: "Im Blick auf den Handwerker Josef und damit auf die Arbeit mit den Händen, im Blick auf den Nährvater Josef und damit auf die soziale Sorge um den Menschen, im Blick auf den frommen Josef und damit auf die Wiederentdeckung des Glaubens für ein gelingendes Leben ist der Heilige Josef topaktuell."

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Diözese Innsbruck - Aktuell