Dankbarkeit für Bischof Manfred

Tirol ist dankbar für Bischof Manfred Scheuer. Das war spürbar beim Dankgottesdienst anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums der Weihe zum Bischof von Innsbruck.

Unter großer Beteiligung der Bevölkerung feierte Bischof Manfred Scheuer am Sonntag sein 10-jähriges Bischofsjubiläum. Der gebürtige Oberösterreicher wurde am 14. Dezember 2003 von Erzbischof Kothgasser im Innsbrucker Dom zum Bischof geweiht.
Mit Bischof Scheuer konzelebrierten neben Generalvikar Jakob Bürgler der Abt von Stift Wilten, Raimund Schreier, als Vertreter der Erzdiözese Salzburg, Domkapitular Hans-Walter Vavrovsky sowie der Propst von St. Jakob, Florian Huber.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domchor, Domorchester und Solisten unter der Leitung von Domkapellmeister Christoph Klemm. Zur Aufführung kam die Missa brevis in C „Orgelsolomesse“ KV von Wolfgang Amadeus Mozart.
 
Platter: Scheuer ist mittlerweile ein ‚waschechter’ Tiroler
Am Ende des Gottesdienste dankte Landeshauptmann Günther Platter Bischof Manfred Scheuer für sein bisheriges Wirken in der Diözese: „Obwohl die Fußstapfen seiner Vorgänger sehr groß sind, ist Bischof Manfred seinen Weg gegangen und hat so seine eigenen Spuren hinterlassen.“ Sein Lebensmittelpunkt sei nicht der Domplatz, sondern die ganze Diözese Innsbruck. Das zeige auch, dass Scheuer in den vergangenen Jahren alle 294 Pfarren und Seelsorgestellen visitiert hat. Der Bischof hätte in seiner bisherigen Amtszeit offen zu brennenden Fragen Stellung genommen. Nicht nur durch seine Bergleidenschaft sei der Oberrösterreicher Scheuer mittlerweile ein „waschechter Tiroler geworden“, so Platter.
 
Bürgermeisterin Oppitz-Plörer: Scheuers Stärken sind seelsorgliche Kompetenz, Menschlichkeit und die Gabe des Zuhörens
Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer bezeichnete in ihren Worten Bischof Scheuer als einen tiefsinnigen und sehr bedachten Menschen: „Bischof Scheuer öffnet sich über das Denken und er ist offen für jede Diskussion. Er ist stets bereit, sich auf neugierige Fragen einzulassen. Wahrscheinlich weil er selbst neugierig ist – auf das Leben und auf das Wissen. Er versteht es, Worte besonnen und gezielt einzusetzen und die Menschen zum nachdenken zu bringen – eine Gabe, die nur wenige haben.“ Scheuers Stärken sieht Oppitz-Plörer in der seelsorglichen Kompetenz, seiner Menschlichkeit und Toleranz sowie der Fähigkeit des Zuhörens, die Sprache und sein Wissen um die Zusammenhänge von Philosophie, Theologie und Literatur.
Oppitz-Plörer weiter: „Bischof Scheuer ist ein Mann, der das Wort Jesu Christi und der Heiligen Schrift mit Nachdruck und vor allem glaubwürdig und verständlich für die Menschen unserer Zeit verkündet. Auch bezieht er, wie wir es schon des Öfteren erlebt haben, unkonventionell zu gesellschaftlichen Themen – vor allem auch zu Umweltfragen – Stellung.“
Die Bürgermeisterin abschließend: „Ich gratuliere Bischof Dr. Manfred Scheuer zu seinem Jubiläum – in der Hoffnung und in Dankbarkeit für sein weiteres segensreiches Wirken für Innsbruck und die ganze Diözese.“
 
Generalvikar Jakob Bürgler: Danke, Bischof Manfred, für dein einfühlsames und menschenfreundliches Gesicht
Generalvikar Jakob Bürgler beschrieb in seinen Dankesworten Bischof Scheuer in drei persönlichen Erlebnissen, in denen er die besondere Menschlichkeit des Jubilars hervorstrich. Bischof Manfred würde seine Bescheidenheit auszeichnen und sein Gespür für Menschen in Not, seine solidarische Grundhaltung.
Bürgler weiter: „Du hast einen gutmütigen, gütigen, einfühlsamen Blick. Deine Augen sehen den Menschen, seine Not und Belastung, seine positiven Seiten und seinen Wert. Du bist äußerst zurückhaltend mit Urteilen. Du lebst in deinem bischöflichen Dienst etwas vom barmherzigen Blick Gottes zu uns Menschen.“
 
Bürgler verglich Eigenschaften von Scheuer mit dem kürzlich erschienenen Lehrschreiben von Papst Franziskus „Evangelii gaudium“: „Das Wort „gaudium“ meint im Lateinischen die „innere, stille Freude“ – im Unterschied zur äußeren, lauten Freude, die mit „laetitia“ gemeint ist. Bischof Manfred, du bist ein stiller, ruhiger Mensch, ein Mensch der stillen Freude. Eine oberflächliche, platte und inhaltsleere Unterhaltung ist nicht das Deine. Du suchst Vertiefung und Innerlichkeit. In innerkirchlichen Debatten forderst du eine Vertiefung der Diskussion und eine breite Wahrnehmung der Wirklichkeit. Einfache und vereinfachende Antworten und die Suche nach Applaus sind dir fremd. Du machst immer wieder deutlich: Wer in Zukunft Christ oder Christin sein will, muss die Freude des Evangeliums entdeckt haben.“
 
Abschließend sprach Bürgler die Geduld des Bischofs an: „Durchhaltevermögen zeigst du im gesellschaftspolitischen und sozialen Diskurs ebenso wie in der Suche nach gangbaren Wegen für eine gute Zukunft der Kirche. Die Beschäftigung mit Christen in Verfolgungssituationen wie mit Opfern des Nationalsozialismus ist für dich wie eine Kraftquelle für dieses Durchhalten. Danke, Bischof Manfred, für dein einfühlsames und menschenfreundliches Gesicht, für das Anleiten und Mitgehen auf dem Weg zur stillen Freude und zur Vertiefung, und danke für dein Durchhaltevermögen und deine Ausdauer!“
 
Große Gratulantenschar
Nach dem Gottesdienst fand am Domplatz ein landesüblicher Empfang  mit der Schützenkompanie Innsbruck Reichenau und der Stadtmusikkapelle Allerheiligen statt. Im Anschluss daran luden Land Tirol, Stadt Innsbruck und Diözese Innsbruck zu einer Agape ins Congress Innsbruck. 

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Diözese Innsbruck - Aktuell