Christliche Kirchen starten mit der „Schöpfungszeit“

Glettler: Die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes

Die christlichen Kirchen in Österreich machen ab 1. September 2018 wieder auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam. Bis zum 4. Oktober, dem Fest des Heiligen Franziskus und offiziellen Ende der fünfwöchigen „Schöpfungszeit“, finden österreichweit themenbezogene Veranstaltungen und Gottesdienste statt. Ein liturgischer Höhepunkt ist der „Gottesdienst in der Schöpfungszeit“, veranstaltet vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich in Zusammenarbeit mit dem spirituell und ökologisch ausgerichteten „Internationalen Bildungsnetzwerk Pilgrim“ am 20. September um 15 Uhr in der Vienna Business School (Akademiestraße 12, 1010 Wien) unter dem Titel „Alles beginnt mit der Knospe“.

 

Veranstaltungen in der Diözese Innsbruck: 

„FAIR-basteln. Mappen, Hefteinbände und Stiftbecher aus Altpapier“ 

Am Mittwoch, 12. September 2018, findet um 17.30 Uhr im Haus der Begegnung ein Workshop zum Thema „FAIR-basteln.Mappen, Hefteinbände und Stiftbecher aus Altpapier“ statt. Neben der Freude am Basteln der neuen Mappen, Einbände und Becher, bietet der Abend auch Gelegenheit, über Alternativen zu unserer "Wegwerfgesellschaft" nachzudenken und aktiv einen Schritt in diese Richtung zu setzen. Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bis 10. September 2018 unter hdb.kurse@dibk.at erforderlich.

 

Exkursion „Essbare Stadt – innerstädtisches Grün an der Sill“ 

Außerdem findet eine Exkursion „Essbare Stadt – innerstädtisches Grün an der Sill“ auch seinen Platz im Programm. Am Freitag, 14. September 2018 wird gemeinsam entlang der Sill spaziert und der Blick aufs Grün und dessen Artenvielfalt geöffnet. Man kostet sich durch die Stadt, wo es erlaubt ist und lernt den Garten für alle kennen und wertschätzen. Die Exkursion dauert von 15 Uhr bis 17 Uhr und Treffpunkt ist im Haus der Begegnung.

 

Schöpfungsgebet mit VertreterInnen der christlichen Konfessionen 

Am Dienstag, 2. Oktober 2018 findet um 19 Uhr in der Christuskirche in Innsbruck ein Taizégebet für die Erde statt. VertreterInnen der christlichen Konfessionen kommen zu einem gemeinsam Dank- und Bittgebet für die Welt zusammen und wollen an einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Schöpfung erinnern. Nach dem Gebet gibt es eine kleine Agape und noch Gelegenheit für einen geselligen Austausch.

 

Schöpfungszeit ist eine ökumenische Initiative 

Seit 2015 ist der bereits davor ökumenisch begangene „Schöpfungstag“ am 1. September offiziell als „Weltgebetstag für die Schöpfung“ im katholischen Kalender eingetragen. Der Tag sollte in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und einen nachhaltigen Lebensstil fördern, betonte Papst Franziskus. Damit griff er eine Einladung der orthodoxen Kirche auf: Bereits 1989 hatte der damalige Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Dimitros „die ganze orthodoxe und christliche Welt“ eingeladen, am 1. September „zum Schöpfer der Welt zu beten: mit Dankgebeten für die große Gabe der geschaffenen Welt und mit Bittgebeten für ihren Schutz und für ihre Erlösung“. Diese Initiative wurde 1992 von der gesamten Orthodoxen Kirche begrüßt und übernommen, katholische und evangelische Ortskirchen folgten.

 

„Taste – Fühle – Begreife“ 

Um den Tastsinn geht es in der Schöpfungszeit 2018. Der Slogan „Taste, fühle, begreife“ regt an, die Umwelt mit den Händen zu erkunden. Denn wer die Schöpfung „be-greift“ stößt auf die in den Dingen liegende göttliche Wirklichkeit. Und Kirchen und Kirchengemeinden haben die Gelegenheit auf Gottes umfassende und fürsorgliche Liebe für seine Geschöpfe auf vielfältige Weise aufmerksam zu machen. Die Aktion ist Teil einer Reihe zu den fünf Sinnen, die seit 2016 bis noch 2020 läuft.

 

Glettler: Schöpfung ist ein Geschenk Gottes 

Die Diözese Innsbruck setzt konsequent und regelmäßig Akzente im Sinne der Schöpfungsverantwortung. So wurde Ende Mai 2018 die diözesane Nachhaltigkeitsstrategie präsentiert. Bischof Hermann Glettler: „Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist in der Heiligen Schrift verankert. Wir tragen Mitverantwortung für das gegenwärtige Schicksal unserer globalisierten Welt. Ausreden zählen nicht mehr!"

Glettler weiter: „Die Diözese ist schon seit Jahren ökologisch sensibilisiert und bemüht, die Schöpfungsverantwortung wahrzunehmen. Papst Franziskus hat mit Laudato si eine revolutionäre Schrift geliefert, die auch uns inspiriert hat.“ Es sei Zeit für eine Kurskorrektur, weg von den Unkulturen der Maßlosigkeit und Ausbeutung.

Der gleichzeitige Beitritt zum Klimabündnis sei eine weitere Selbstverpflichtung. „Denn die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes", so der Bischof.

  

Nachhaltigkeitsstrategie in Kalenderform 

Zur Unterstützung für die Umsetzung der diözesanen Nachhaltigkeitsstrategie, liegen die auferlegten Grundsätze in einer zeitlosen Kalenderform vor: Er beginnt mit der „Schöpfungszeit“ im September und bietet monatlich Anregungen zu je einem Handlungsfeld der Nachhaltigkeitsstrategie. Der Kalender kann im Seelsorgeamt (Mail: seelsorgeamt@dibk.at) zum Preis von 3 Euro bestellt werden.

Die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes Bild: pixabay.at