Canisius Award - ein Zukunftsprojekt

Neu geschaffener Preis der Diözese Innsbruck unterstützt Jugendliche bei der Themenfindung für die vorwissenschaftlichen Arbeiten.

Im Rahmen der Buchvorstellung von „notae“ wurde kürzlich der neu geschaffene „Canisius-Award“ vorgestellt. Mit diesem neu ins Leben gerufenen Preis sollen Schülerinnen und Schüler dazu motiviert werden, sich mit kirchengeschichtlichen Themenstellungen im Rahmen ihrer vorwissenschaftlichen Arbeiten auseinanderzusetzen. 

 

Hilfestellung im Rahmen der neuen Reifeprüfung 

In diesen ersten Monaten des neuen Schuljahres machen sich zahlreiche SchülerInnen und Schüler an den konfessionellen Privatschulen Tirols auf die Suche nach einem geeigneten Thema für ihre vorwissenschaftliche Arbeit. Diese vorwissenschaftliche Arbeit ist seit zwei Jahren integraler Bestandteil der neuen Reifeprüfung und wird in den letzten beiden Klassen vor der Matura verfasst.

Mathias Rettenwander von der Archivkommission der Diözese Innsbruck und Lehrer am Bischöflichen Gymnasium Paulinum Schwaz dazu: „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es manchen Jugendlichen in der 7. Klasse fällt, ein geeignetes Thema zu finden und zu formulieren. Immerhin soll das Thema überschaubar aber doch ergiebig sein, es soll die persönlichen Interessen widerspiegeln, aber doch allgemeine Relevanz haben. Schließlich werden dann oft sehr große Themen oder bestimmte Modethemen gewählt, die bei den Betreuungslehrpersonen oft auf wenig Begeisterung stoßen.“

 

Begeistern – Begleiten - Belohnen 

In dieser Phase der Themenfindung setzt der Canisius Award an. Zu den Kernzielen der Archivkommission zählt statutengemäß die Förderung des diözesangeschichtlichen Bewusstseins. Durch den Canisius Award soll genau dieses Bewusstsein in den Schulen geweckt und nach außen getragen werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgt der Canisius Award eine dreifache Strategie. Rettenwander: „Zum Ersten wollen wir die Schülerinnen und Schüler für kirchengeschichtliche Themen aus unserer Diözese begeistern. Sei es die Geschichte einer kleinen Wallfahrtskirche, sei es die Biographie einer kirchlichen Persönlichkeit, sei es ein kontroverses Thema aus der kirchlichen Zeitgeschichte. Spannende Fragen bietet die Kirchengeschichte in unserer Diözese allemal.“

 

Rettenwander weiter: „Zum Zweiten sollen die Schülerinnen und Schüler, die ein einschlägiges Thema gewählt haben, in ihrer Arbeit begleitet werden. Grundvoraussetzung für die Nominierung einer Arbeit ist es nämlich, dass mit Primärquellen gearbeitet wird. Allerdings müssen die Schülerinnen und Schüler keine Aktenstöße durcharbeiten. Es genügt, wenn eine exemplarische Quelle aus einem Pfarrarchiv oder einem Klosterarchiv in die Arbeit integriert wird. Bei diesem zugegebenermaßen nicht einfachen Schritt wollen wir von der Archivkommission Unterstützung anbieten.“

 

Zum Dritten sollen die besten Arbeiten auch mit einer Prämierung belohnt werden. Dabei geht es allerdings nicht ausschließlich um die sorgfältige und umfassende Bearbeitung eines Themas. Der kritische Blick und die Herstellung aktueller Bezüge sollen ebenfalls in die Bewertung miteinbezogen werden.

 

Begeistern, Begleiten, Belohnen – das sind die drei Angebote des Canisius Awards, der für Schüler und Schülerinnen an konfessionellen Privatschulen der Diözese Innsbruck im heurigen Schuljahr erstmals ausgeschrieben wird.

 

Erste Auszeichnungen außer Konkurrenz 

Welche ausgezeichneten Arbeiten aus kirchengeschichtlichen Themenstellungen entstehen können, haben bereits beim letzten Maturatermin mehrere junge Damen und Herren bewiesen. Außer Konkurrenz wurden zur Präsentation des „Canisius Award“ engagierte junge Menschen mit Ihren Betreuungslehrpersonen vorgestellt und gewürdigt. Diözesanadministrator Jakob Bürgler überreichte den anwesenden Autorinnen und Autoren eine kleine Anerkennung. Bürgler dankte auch den Betreuungslehrpersonen und Direktoren der betreffenden Schulen für ihr Engagement.

Folgende SchülerInnen überzeugten mit ihren Arbeiten: Julia Martina Nocker „Die Ursulinen, eine Schule mit Tradition“ (Wirtschaftskundliches Realgymnasium Ursulinen Innsbruck); Romed Posch „Die bleibende Bedeutung des Heiligen Romedius für die Bevölkerung in der Region Hall in Tirol“ (Privates Oberstufenrealgymnasium St. Karl Volders); Marta Rett „Die spirituelle Pädagogik der Vorsorge nach Don Bosco“ (Franzisanergymnasium Hall in Tirol); Barbara Rodler „Hildegard von Bingen. Ihr Leben. Ihr Werk. Ihre Zeit. Ihre Lehre“ (Bischöfliches Gymnasium Paulinum).

Valentin Wölflmaier „Aktuelle Aufarbeitung der antisemitischen und antijüdischen Ritualmordlegende des Anderl von Rinn“ (Privates Oberstufenrealgymnasium St. Karl Volders).

Prof. Matthias Rettenwander von der Archivkommission und der Promotor des Canisius Award, mit Valentin Wölflmaier und Romed Posch mit Betreuungslehrer Prof. Klaus Heidegger vom Privates Oberstufenrealgymnasium St. Karl Volders,Bildnachweis: Diözese Innsbruck/Gstaltmeyr