Bürgler: Wie Petrus Canisius nach neuen Wegen der Verkündigung suchen

Mit einem Gottesdienst im Jakobsdom beging die Diözese Innsbruck das Fest ihres Diözesanpatrons Petrus Canisius. Diözesanadministrator Jakob Bürgler rief in seiner Predigt dazu auf, nach dem Vorbild des Heiligen auch heute in der Kirche neue Wege in...

Mit einem Gottesdienst im Jakobsdom hat die Diözese Innsbruck am Mittwochabend das Fest ihres Diözesanpatrons, des Heiligen Petrus Canisius, begangen. Diözesanadministrator Jakob Bürgler rief in seiner Predigt dazu auf, nach dem Vorbild des Heiligen auch heute in der Kirche neue Wege und Stile zu suchen, um den Menschen die Frohe Botschaft nahe zu bringen. Wörtlich sagte Bürgler: "Ich bin überzeugt davon, dass auch die Kirche unserer Tage auf der Suche nach einem neuen Stil ist, nach einem neuen Weg, die innere Kraft der Frohen Botschaft spürbar zu machen und Menschen in einen Glaubensweg einzubinden, der aufbaut und zum Leben stärkt."

Die Umstellung auf einen anderen Stil sei schwierig, das Durchhalten sei anfangs nicht leicht. "Dazu kommt, dass die Entdeckung eines neuen Stils nicht auf dem Reißbrett geschieht, nicht in professionellen Büros, nicht in der Theorie. Manchmal muss es einfach geschehen, vielleicht überraschend." Es brauche Experimente und "Menschen, die ganz dafür brennen", so Bürgler: "Ein neuer Stil kann nicht verordnet werden. Er wird sich durchsetzen. Beispiel macht Schule." Papst Franziskus führe einen neuen Stil der Mission vor Augen, "einen neuen Weg für die Kirche in die Zukunft", zeigte sich der Innsbrucker Diözesanadministrator zuversichtlich.

Der hl. Petrus Canisius (1521-1597) stammt aus dem Gebiet der heutigen Niederlande. 1543 trat er in den damals jungen Orden der Jesuiten ein und wurde 1546 zum Priester geweiht. In dieser Zeit war die Lage der Katholischen Kirche in Europa katastrophal, der Priesterstand war bei den Menschen verachtet, die Kirchen waren leer. Unermüdlich setze sich Petrus Canisius für die Wiederherstellung und Festigung der katholischen Kirche in Mitteleuropa ein. Mit der Ausarbeitung eines "Katechismus" - einer leicht verständlichen Erklärung der christlichen Glaubensinhalte - trug er wesentlich zu einem Neuaufbruch im Glauben der Bevölkerung bei.

Seine zahlreichen Reisen führten Petrus Canisius auch nach Tirol, wo er von ca. 1560 bis 1580 immer wieder wirkte. Auf Wunsch von Kaiser Ferdinand I. gründete Canisius in Innsbruck eine Schule und das Jesuitenkolleg. 1571 wurde er Hofprediger bei Erzherzog Ferdinand II. in Innsbruck. Als das Kirchengebiet von Innsbruck 1964 zur Diözese erhoben wurde, wählte man den Heiligen Petrus Canisius zum Patron. Sein Festtag ist der 27. April.

Der Wortlaut der Predigt als PDF 

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