Buchpräsentation: Moderner Kirchenbau in der Diözese Innsbruck

Ein neues Buch gibt Einblick in den Kirchenbau in der Diözese Innsbruck vom Zweiten Weltkrieg bis heute. Das Buch wurde vor kurzem in der Pfarrkirche Innsbruck-Kranebitten präsentiert.

Tyrolia-Verlagsleiter Gottfried Kompatscher zeigte sich begeistert von dem gut strukturierten Buch, das einen guten Einblick in die sakrale Baugeschichte der Diözese Innsbruck nach dem Zweiten Weltkrieg ermöglicht. Er dankte für die Initiative, die vom Bauamt der Diözese Innsbruck ausgegangen sei. Klaus Lechner, Leiter des Bischöflichen Bauamts, zeigtre sich erfreut über das gelungene Werk. Anstoß für die intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik, sei das 50-Jahr-Jubiläum der Diözese Innsbruck gewesen. Der Bau von zwölf Kirchen wurden – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – exemplarisch für die Bautätigkeit der Diözese in den vergangenen fünf Jahrzehnten herausgearbeitet.

 

Bürgler: Kirchenbauten als würdiges Zeichen der Gottesnähe 

Finanzkammerdirektor Markus Köck verlas eine Grußbotschaft des verhinderten Diözesanadministrators Jakob Bürgler. Darin heißt es unter anderen: „In unseren Kirchenbauten dürfen wir ein würdiges Zeichen der Gottesnähe sehen. Wir brauchen die Schönheit, weil sie die Freude in das Herz der Menschen legt. In der Kunst geht es darum, das ‚Unverstehbare‘, die ‚Dinge Gottes‘ zur Sprache zu bringen. Sie wollen erschlossen und für den Geist und die Herzen der Menschen verstehbar gemacht werden.“

Bürgler weiter: „Steht aber die glanzvolle Architektur nicht in Kontrast zu den schwierigen Zeiten, die wir erleben? Die Sprache des Glaubens muss auch auf die Liebe hin offen sein. Glaube legt sich daher zuerst und zuletzt nicht ästhetisch, sondern ethisch aus. Die Kirche ist eine diakonische, eine helfende und heilende Kirche. Im Nächsten begegnen wir Christus, der Arme ist Christus.“ Bürgler Egon Kapellari zitierend: ‚Wenn aber in der Kirche der Brunnen der Ästhetik und der von ihr genährten Phantasie vertrocknet, dann drohen auch die ethischen Energien sich zu mindern oder ideologisch missbraucht zu werden. Die Kirche ist dann in Gefahr, sich auf eine ethisch-politische Leistungsgesellschaft, eine moralische Anstalt zu reduzieren, in der auch das Gute ohne sonderliche Freude getan wird.‘

Die Freude am Schönen nährt die Bereitschaft, sich für den armen und benachteiligten Menschen einzusetzen, ihn mit einem Widerschein dieser Schönheit zu beschenken.“

Bürgler abschließend: „Möge das neue Buch ‚Kirchenbau in der Diözese Innsbruck. Von 1958 bis heute‘ eine Fundgrube sakraler Ästhetik und ein Begegnungsort mit dem Geheimnis Gottes und dem christlichen Glauben werden!“

Das Gesamte Grußwort von Diözesanadministrator Jakob Bürgler lesen Sie hier!

 

Zum Buch: 

Moderne Sakralarchitektur in Tirol - Die herausragenden Bauten – Beitrag von Bischof Manfred Scheuer 

Kirchenbauten sind Seismographen der Vorstellungen und Empfindungen der Zeit, aus der sie stammen. Weit über die Religion oder Konfession hinaus, für deren Gottesdienst sie geschaffen wurden, sind sie kunst- und kulturgeschichtliche Dokumente ersten Ranges.

In diesem Buch werden 12 herausragende Beispiele von Neu- und Erweiterungsbauten von Pfarrkirchen in der Diözese Innsbruck vorgestellt, die nach 1958 entstanden sind. In den Bauten von Clemens Holzmeister, Josef Lackner und anderen zeigt sich, wie in Tirol die liturgischen Neuerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils mit den Strömungen der modernen Architektur und der Sensibilität der Tiroler Bevölkerung in Einklang gebracht wurden.

Mit einer kunsthistorischen Abhandlung über das Wesen von Kultbauten von Prof. Paul Naredi-Rainer sowie einem Beitrag zum Sinngehalt von Kirchenbauten aus der Feder von Bischof Manfred Scheuer.

 

Die Autoren und der Fotograf: 

·         Dr. MARTIN KAPFERER, Kunsthistoriker, ist Archivar der Diözese Innsbruck.

·         Mag. RUDOLF SILBERBERGERist Pfarrer und Diözesankonservator der Diözese Innsbruck.

·         Dr. MANFRED SCHEUER, seit 2003 Bischof der Diözese Innsbruck, wurde 2015 zum Bischof von Linz ernannt.

·         o. Univ.-Prof. Dr. PAUL NAREDI-RAINER leitet seit 1988 das Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck.

·         RUPERT LARList Berufsfotograf in Innsbruck.

·         MARTIN MOSERstudierte Bauingenieurswesen und Architektur und ist seit 2010 Bautechniker im bischöflichen Bauamt von Innsbruck.

 

 

Kurzinfos zum Buch 

Martin Kapferer, Rudolf Silberberger

Kirchenbau in der Diözese Innsbruck

Von 1958 bis heute. Zwölf Beispiele

 

Mit Beiträgen von Manfred Scheuer und Paul Naredi-Rainer, 

Fotografien von Rupert Larl und Planzeichnungen von Martin Moser 

63 farb. Abb. und 20 sw. Zeichnungen, gebunden

 

ISBN 978-3-7022-3529-1

128 Seiten, € 27.95

Das neue Buch über Kirchenbauten in TIrol wurde in der Pfarrkirche Innsbruck-Kranebitten vorgestellt. Foto: Sigl