Brücken bauen für die Welt von Morgen

Drei junge Erwachsene aus Tirol zeigen für ein Jahr ihr soziales Engagement im Ausland.

Sie wollen etwas bewegen: Drei junge Menschen aus Tirol starten bald ihren freiwilligen Auslandsdienst mit der Entsendeorganisation VOLONTARIAT bewegt. Insgesamt sind es 17 junge Erwachsene aus ganz Österreich, die diesen Sommer ihren Freiwilligeneinsatz in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa antreten. Der Sozialdienst in den weltweiten Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche ist eine besondere Lernerfahrung – in turbulenten Zeiten werden hier stabile zwischenmenschliche Brücken gebaut. Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigte kürzlich ihr Engagement bei einer feierlichen Verabschiedung in der Präsidentschaftskanzlei: “Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität. Ich finde ihren Entschluss gut und bin gespannt auf die Erfahrungen, die sie nach Österreich zurückbringen werden.”

 

Vor Ort werden sie nicht nur tatkräftig in Bildungs- und Sozialprojekten mitarbeiten, sondern auch lernen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. „Volontariat bedeutet für uns vor allem zwei Dinge: globaler Perspektivenwechsel und solidarischer Beitrag für das Wohl von Kindern und Jugendlichen weltweit. Längere Zeit in einem anderen Land zu leben und aktiv freiwillig tätig zu sein, eröffnet nicht nur neue Blickwinkel auf die Welt, sondern auch auf den eigenen Lebens- und Ausbildungsweg,“ erklärt Julia Nösterer vom Verein VOLONTARIAT bewegt, der in Zusammenarbeit mit den lokalen Projektpartnerschaften die Auslandseinsätze ermöglicht. Die Organisation ist eine Initiative der Salesianer Don Boscos und der heimischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt und begleitet jährlich rund 80 junge Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren vor, während und nach dem Freiwilligeneinsatz im Ausland.

 

Freiwillige aus Tirol gehen nach Georgien und Indien 

Fernanda Gomez-Baumgartner (18) aus Reutte wird ihren Einsatz in Hyderabad, Indien absolvieren. Auf die Idee, ein freiwilliges Sozialjahr zu machen, ist sie auf einer Rundreise durch Indien und ihrer Zeit in Mexiko-Stadt gekommen, wo sie drei Jahre lang gelebt hat. Im Zuge ihres Volontariats möchte sie „auf Privilegien verzichten“ und ihre Komfortzone verlassen. Sie erhofft sich sowohl, „einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, die Kinder vor Ort glücklich zu machen“ als auch „von den Kindern zu lernen“.

 

Laurens Mayr (18) aus Schwaz wird sein Volontariat in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens machen. Zwischen der Matura und seiner bevorstehenden Ausbildung möchte er sich Zeit nehmen, um „mich selbst und andere Kulturen und Länder kennenzulernen“. Gleichzeitig möchte er „einen kleinen Beitrag zum Wohl von Kindern und Jugendlichen leisten und mich sozial engagieren“. Laurens wünscht sich, vor allem in der Freizeitbetreuung und Lernförderung zu unterstützen und erwartet „ein Jahr voller Höhen und Tiefen, in dem ich vieles lernen werde.“

 

Zusammen mit Laurens wird auch Nikolaus Betz (19) aus Fulpmes seinen Freiwilligendienst in Tiflis antreten. Nach seiner HTL-Ausbildung mit den Schwerpunkten Grafik und Kommunikation wird er im September nach Georgien ausreisen. Schon sein Bruder absolvierte ein Volontariat und als er ihn damals in Indien besuchte, wurde ihm klar: „Das will ich auch.“ Er freue sich darauf, die Menschen vor Ort zu unterstützen - auch, „wenn es nur eine Freude ist, die man ihnen bereitet.“ Nikolaus erhofft sich durch sein Volontariat mehr Wertschätzung für die Privilegien in Österreich und möchte „Menschen beistehen, ihnen ein guter Freund sein und helfen, ihre Talente zu finden.“

 

Freiwilligeneinsatz 

Nähere Informationen zum Programm von VOLONTARIAT bewegt gibt es unter www.volontariat.at.

Die nächsten Informations- und Auswahltage für eine Ausreise im Februar und Sommer 2025 finden am 28. September in Innsbruck statt.

Brücken bauen für die Welt von Morgen
v. l. n. r.: P. Petrus Obermüller SDB, Fernanda Gomez-Baumgartner, Nikolaus Betz, Laurens Mayr, Julia Nösterer (Volontariat bewegt) und Reinhard-Heiserer (Jugend Eine Welt) - Bildnachweis: Julian Funk