Bischofskonferenz tagt ab Montag im Zeichen der Reformation

Ein gemeinsames Zeichen gelebter Ökumene setzt die Österreichische Bischofskonferenz bei ihrer Herbstvollversammlung in Eisenstadt: Erstmals findet ein gemeinsamer Gottesdienst und ein Studientag der Bischöfe mit Spitzen der lutherischen, reformierten und methodistischen Kirche statt.

"Neben dem Bedenken der geschichtlichen Entwicklung seit der Reformation und der Bilanz darüber, was in der Ökumene erreicht wurde, steht der gemeinsame Auftrag der Kirchen heute im Mittelpunkt. So soll ein Schritt auf dem Weg zur Einheit gesetzt werden", heißt es in der offiziellen Einladung zu einem ökumenischen Gottesdienst, der am Dienstagabend in Rust stattfindet. 
Die Vollversammlung des Episkopats unter dem Vorsitz von Kardinal Christoph Schönborn beginnt am Montagnachmittag im Haus der Begegnung in Eisenstadt. Sie endet mit einer Festmesse zum Abschluss des Jubiläumsjahres "1.700 Jahre Hl. Martin" am Freitag im Martinsdom. Ein Hauptpunkt wird die Wahl des Vorsitzenden sowie des Generalsekretärs der Bischofskonferenz sein, weil deren sechsjährige Funktionsperiode abläuft. Laut Statut ist für beide eine Wiederwahl möglich. Kardinal Schönborn steht seit 1998 an der Spitze der Bischofskonferenz, Generalsekretär Schipka wurde im November 2010 von den Bischöfen in das Amt gewählt.
Ökumenische Begegnung
Im Zentrum der bischöflichen Versammlung steht eine hochrangige ökumenische Begegnung im Blick auf "500 Jahre Reformation". Sie wird am Dienstag, um 15 Uhr, mit einer gemeinsamen Pressekonferenz von Kardinal Schönborn und dem lutherischen Bischof Michael Bünker im Eisenstädter Haus der Begegnung eröffnet. Um 18 Uhr feiern die Bischöfe mit den Repräsentanten der Evangelischen Kirche A.B. und H.B sowie der Evangelisch-methodistischen Kirche einen ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Rust. Die Gläubigen sind dazu sowie zum anschließenden Empfang im Ruster Seehof eingeladen.
Die ökumenische Begegnung wird am Mittwoch mit einem gemeinsamen Studientag fortgesetzt. Dabei referieren die frühere evangelische Superintendentin Luise Müller und der katholische Theologe Jozef Niewiadomski. In der Folge soll die Zusammenarbeit der Kirchen im karitativ-diakonischen Bereich, in der Bildung und in der geistlichen Ökumene vertieft werden. Der Ökumene-Teil der Bischofskonferenz endet mit einem gemeinsamen Fototermin um 12.30 Uhr im Haus der Begegnung sowie mit einem Mittagessen.
Die Bischöfe beginnen ihre Vollversammlung bereits am Montag, 7. November, um 15 Uhr, mit einem Gebet in der Gnadenkapelle der Eisenstädter Bergkirche und einem anschließenden Fototermin für die Medien. 
Eisenstadt als Tagungsort der Bischöfe steht im bewussten Kontext des Martins-Jubiläums. So werden die Bischöfe am Donnerstag, um 19 Uhr, eine festliche Vigil im Dom feiern. Am Ende der Vollversammlung steht am Freitag, um 9 Uhr, ein Pontifikalamt im Martinsdom, dem der ungarische Primas, Kardinal Peter Erdö, vorstehen wird.