Bischof Scheuer zu Flüchtlingstragödie: 'Innehalten angebracht'
Tief betroffen von der Flüchtlingskatastrophe auf der A4 im Burgenland hat sich am Donnerstag Caritas-Bischof Manfred Scheuer gezeigt: "Angesichts der Katstrophe auf der A4 bin ich sprachlos. Aus Respekt vor den Toten, vor ihrem Leiden und ihrem Schicksal ist Schweigen und Innehalten angebracht", so Scheuer gegenüber "Kathpress". Die Nachricht sei eine radikale Unterbrechung und Infragestellung bisheriger Strategien und "Bewältigungen" des Problems, aber auch der Positionen und Diskussionen, wie sie geführt wurden.
"Worte wie Solidarität und Gastfreundschaft, Recht und Gerechtigkeit, Empathie und Menschlichkeit zerbröseln angesichts der Toten. Wir haben sie neu zu lernen und entschieden umzusetzen"; so der Bischof und weiter: "Ich bete für die konkreten Menschen, für ihre Angehörigen und Freunde in deren Heimat."
Erst am Mittwoch hatte der Bischof an einem Gebetsabend für syrische Flüchtlinge in der Innsbrucker Kapuzinerkirche teilgenommen, zu der die Gemeinschaft Sant' Egidio eingeladen hatte. Dabei war Scheuer auch mit syrischen Flüchtlingen zusammengetroffen, die ihm dramatische Bilder vom Krieg in ihrer Heimat, von Hinrichtungen, zerstörten Häusern und Verfolgung und von ihrer Flucht in überfüllten Booten zeigten.
Am Montag, 31. August gedenkt die Katholische Kirche mit einem Gottesdienst im Wiener Stephansdom der toten Flüchtlinge. Zum Beginn um 19 Uhr werden in vielen Pfarrgemeinden Österreichs die Kirchenglocken läuten.
