Bischof Scheuer besorgt über Zukunft der Jugend

Jugendliche gehören verstärkt in den Beruf begleitet, so Scheuer in einem Interview mit der Tiroler Kronenzeitung.

Besorgt über Zukunft der Jugend in Österreich hat sich der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer geäußert. In einem zweiteiligen Weihnachtsinterview für die Tiroler "Kronenzeitung" wies Scheuer darauf hin, dass Zehntausende Pflichtschulabsolventen "nirgendwo recht unterkommen"; sie seien in der Folge oft psychisch belastet und würden "untertauchen". Jenseits von Schuldzuweisungen solle der "großen gesellschaftlichen Aufgabe" mehr Augenmerk gewidmet werden, Jugendliche in den Beruf zu begleiten. Lehrer und Eltern sollten dabei zusammenwirken, die Schule dürfe nicht zum "Kampfplatz" werden, betonte der Bischof.

Das Familienleben sieht Scheuer in vielen Details bedroht. So würden etwa viele Kinder und Jugendliche das Haus am Morgen ohne Frühstück verlassen. Das heutige Arbeitsleben erlege den Familien Sachzwänge auf, die etwa auf Kosten gemeinsamer Essenszeiten gingen. Alle

Vorschläge, Feste oder arbeitsfreie Tage abzuschaffen, sind in den Augen des Bischofs "sehr kurzfristig gedacht" und belasteten die innerfamiliäre Lebensqualität.

Zum Thema kirchliche Reformbestrebungen sprach sich Scheuer gegen ein "Auseinanderdividieren von liberal und konservativ oder Ortskirche und Weltkirche" aus. Es gebe unterschiedliche Strömungen, "die nicht leicht zusammenpassen". Er sehe das als Herausforderung an sein Bischofsamt, "im Dienst der Einheit zu handeln", so Scheuer.

 "Dass dies gegenwärtig teilweise wie ein Spagat-Akt ist, möchte ich gar nicht verheimlichen." Es bestehe die Gefahr, dass es in der Reformdebatte "nur Verlierer" gibt.

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