Bischof Scheuer: Ökologisches Denken gehört zum Glauben

Während der Fastenzeit lädt die Aktion "Autofasten" dazu ein, vermehrt zu Fuß zu gehen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Bereits zum achten Mal werden in Tirol alle AutofahrerInnen motiviert, von Aschermittwoch (13. Februar) bis Karsamstag (30. März) im Rahmen der Aktion Autofasten ihr Mobilitätsverhalten zu überprüfen und verstärkt zu Fuß zu gehen, Rad zu fahren, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu bilden.
Ziel der Aktion ist, alternative Fortbewegungsmittel zum Auto als Bereicherung zu erkennen und den bewussten Verzicht auf das eigene Auto als positiv für sich und andere zu erleben. Umwelt, Gesundheit, Zeit und Geldersparnis sind Gewinne, die warten.
 
Scheuer: Zur Nachhaltigkeit gehören auch Grundhaltungen
Prominente Stimmen bestätigen die guten Auswirkungen des Verzichts auf das Auto:
Diözesanbischof Manfred Scheuer: „Wir dürfen von der Schöpfung als Wohltat Gottes an uns ausgehen. Gelebte Schöpfungsverantwortung beginnt mit Grundhaltungen wie Ehrfurcht, Dankbarkeit, Demut, Opferbereitschaft, Maßhaltung als Grundtugend."
Die ökologische Verantwortung sei Bestandteil unseres Glaubens, so der Bischof. Ein zukunftsfähiger Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen lasse sich heute nicht mehr nur mit Worten vermitteln, sondern vor allem durch Taten. Im Ökumenischen Sozialwort der Kirchen in Österreich heißt es: ‚Nachhaltigkeit bedeutet Einsatz für gerechte Lebensbedingungen und einen schonenden Umgang mit der Natur auf Zukunft hin.’ (289) Zur Nachhaltigkeit gehören auch Grundhaltungen und Grundeinstellungen, betont Scheuer weiter: "Im Geist der Armut können wir frei sein von Ansprüchen und Bedürfnissen, die wir uns einreden oder einreden ließen. Der Geist der Armut hat den Mut, statt des Wortes ‚Ich’ das Wort ‚Wir’ an die erste Stelle zu setzen.“
 
Dantine: Predigten und Vorträge entstehen meistens im Zug
Olivier Dantine, Superintendent der Evangelischen Kirche für Salzburg und Tirol: „Ich sitze im Zug, wenn ich diese Zeilen schreibe, und merke wieder einmal, wie wenig ich das Autofasten als Verzicht erlebe. Seit ich nun in Tirol lebe – ein gutes halbes Jahr – und für Pfarrgemeinden in zwei Bundesländern zuständig bin, habe ich mein eigenes Auto für Dienstfahrten noch nie benutzt, dafür bereits über 16.000 km auf Schienen verbracht und mich gelegentlich an Fahrgemeinschaften beteiligt. Einmal abgesehen von den Emissionen, die ich der Umwelt bisher erspart habe, sowie von den Fahrtkosten, die ich der Kirche erspare: im Zug erlebe ich Fahrzeiten gerade nicht als verlorene Zeit. Predigten und Vorträge entstehen meist auf Achse. Und wenn ich einmal nicht arbeite, genieße ich die Fahrt durch die schönen Landschaften.
Mir ist bewusst, dass nicht jeder und jede die Möglichkeit hat, auf das Auto zu verzichten. Es ist ein Privileg, und Privilegien rufen zur Verantwortung, die ich aber gerne wahrnehme. Dennoch oder gerade deswegen: Ich genieße dieses Privileg.“
 
Veranstaltungsinfos
Interessante Veranstaltungen im Haus der Begegnung in Innsbruck machen Lust und bieten auch Gelegenheit, selber aktiv zu werden und das Mobilitätsverhalten zu ändern:
  

  • Montag, 18. Februar, 19.30 Uhr: 20.000 km zu Fuß (Multivisionsschau und Gespräch mit Gregor SIEBÖCK)
  • Mittwoch, 6. März, 19 Uhr: Atem Wege (Dialogvortrag mit Dr. Heinz FUCHSIG und Mag. Andreas KRISMER)
  • Mittwoch, 13. März,19 Uhr: Sweet Crude (Filmabend mit Diskussion)
  • Dienstag, 26.März, 8.15 – ca.16.30 Uhr: Heilsam in Bewegung kommen (Vorösterliche Besinnungs- und Begegnungswanderung mit Hermann MUIGG-SPÖRR) (Anmeldung erforderlich)

 
Wer sich an der Aktion Autofasten 2013 beteiligen möchte, kann sich auf der Homepage www.autofasten.at registrieren.   
  

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Diözese Innsbruck - Aktuell