Bischof Manfred Scheuer zum Ostersonntag

Österliche Augen sind Augen der guten Hoffnung. Zum Osterfest gehört das Teilen des täglichen Brotes, der Begabungen und der Zeit, schreibt Bischof Manfred Scheuer in einer Botschaft zum Ostersonntag.

 

Zu Osterngeht es um Tod und um Leben. Die Sprache ist aufschlussreich:Ww ha-ben einen toten Punkt. Wenn Blicke toten konnten...Wir schweigen etwastot. Der ist fur mich gestorben. Beleidigung und Verleumdung konnen ein Totensein. Wenn es in einer Gesellschaft keine Barmherzigkert mehr gibt, sterben die Menschen den Kal-tetod. Sicher: man kann den Tod verdrangen, zur Tagesordnung ubergehen, ihn ver-gessen und uberspieien. Manchmal klopftdoch die Frage an, gerade dann,wenn der Mann Oder die Frau stirbt, ein Kind Oder ein junger Mensch tot ist oder auch ein alter Mensch hinscheidet, der einen festen Platz im Herzen hat ja ein Stuck von unsist.

Vor einigenTagen bin ich einem osterlichen Menschen begegnet. Er ist 90 Jahre alt und spricht von einem gewissen Materialverbrauch an seinem Leib. Er bittet jetzt immer mehr, dass wir "die Verhei&ungen Gottes lieben".

Die Auferstehung Jesu ist die große Verheißung Gottes, dass auch wir leben. Mit der Auferstehung Jesu und seiner bleibenden Gegenwart verbindet sich die Hoffnung, dass alle kaputt machenden Mächte und Krafte. dass jeder Egoismus, dass aile Teufelskreise der Lüge und der Gewalt, dass der Tod überwunden werden.

Mit Ostern verbindet sich der Glaube, dass alle in Christus auferstehen und dass der ganze Kosmos vollendet wird. Vom auferstandenen Jesus wird uns zugesagt: Ich will, dass ihr das Leben habt und dass ihr es in Fülle habt." (Joh 10,10)

Österliche Augen sehen klar und wahrhaftig, und es sind Augen einer guten Hoffnung. Zum österlichen Zugang gehört zudem das Teilen des täglichen Brotes im gemeinsamen Mahl, das Teilen der Begabungen und das Teilen der Zeit.

Manfred Scheuer, Bischof von Innsbruck
zum Osterfest 2012 

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