Bischof Glettler brachte Salz und Licht für KBW - Jubiläumsfeier ins Außerfern

In seinem Festvortrag anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Katholischen Bildungswerks Reutte und des 60-Jahre-Jubiläums des Katholischen Bildungswerks Wängle-Höfen gab Bischof Hermann Glettler praxisnahe Antworten wie Christ-Sein in der heutigen Zeit gelingen kann.

Der Vortrag „Vom Salz der Erde und Licht der Welt – Wie geht Christsein in einer pluralen Gesellschaft“ hatte rund 140 Besucher in das Kulturhaus in Pflach gelockt. Seinem ihm vorauseilenden Ruf ein begabter Redner mit Tiefgangs- und Unterhaltungsgarantie gleichermaßen zu sein, wurde Glettler an diesem Abend mehr als gerecht.

Als Vorredner fungierten Elmar Fuchs vom Katholischen Bildungswerks Reutte, der Reuttener Vizebürgermeister Klaus Schimana und der Außerferner Dekan Franz Neuner. In Anlehnung an den folgenden Bischofsvortrag sprach Schimana von Bildung als „Salz der Erde“, während Fuchs auf besonders salzige Vorträge und Ereignisse in der jahrzehntelangen KBW-Geschichte zurückblickte. Ein solches Ereignis war etwa laut Fuchs der Besuch und Vortrag des Befreiungstheologen Leonardo Boff, der 400 Leute anzog und auch inhaltlich nachhaltig begeisterte. „Bildung weitet den Horizont“, war sich angesichts solch eindrücklicher KBW-Veranstaltungen auch Dekan Neuner sicher.

Dem Applaus nach zu urteilen wird auch der Vortrag von Bischof Hermann Glettler in die Annalen der Außerferner KBWs eingehen. Eindringlich sprach Glettler in seiner knapp einstündigen Rede über unsere Gegenwart, in der es als Christ unter anderem wieder „Zeit für Zeugnis“ und „Zeit für solidarische Verbundenheit“ sei. Kirche und Christen müssten „aufstrahlen“ und damit attraktiv werden. „Der Apfelbaum muss ja auch blühen“, benutzte Glettler ein einfaches und klares Bild, um seine Botschaft zu verdeutlichen. Zwang und übereifriger Mission erteilte er hingegen eine Absage.

Handfeste Tipps wie der „Apfelbaum“, bestehend aus Kirche, Glaube und Christsein, aufs Schönste erblühen kann, hatte Glettler ebenfalls parat. „10 bis 15 Minuten täglich für das Rendezvous mit Gott und Jesus“, empfahl Glettler beispielsweise. Auch eine Stunde in der Woche, in der man mit mehreren Leuten „über den Glauben sprechen kann“, legte Glettler den Anwesenden nahe. Dadurch entstünden „Netzwerke“, betonte er.

Der Leiterin des Katholischen Bildungswerks Tirol, Angelika Stegmayr, blieb abschließend nur mehr auf bereits bestehende Netzwerke im KBW selbst hinzuweisen. „Unsere Ehrenamtlichen sind unser Kapital“, betonte sie diesbezüglich. „Mit euch hat das alles Hand, Fuß, Herz und Gesicht“, adressierte sie anlässlich des Jubiläums an die KBW-Akteure vor Ort.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von den fünf Damen der ÖFF-Kombo (Ökumenisches Frauen Frühstück). Bei der abschließenden Agape ergab sich noch reichlich Gelegenheit für interessante Gespräche und Diskussionen.

Bild: KBW Tirol