Bildungshäuser so oft gebucht wie nie

Erwachsenenbildung erlebt derzeit einen Boom, lässt sich aus dem Jahresbericht der "Arbeitsgemeinschaft Bildungshäuser Österreich" (ARGE BHÖ) für 2018 schließen.

Mit 16.000 Bildungsveranstaltungen und über 400.000 Teilnehmern verzeichnen die 19 Einrichtungen in ganz Österreich - ein Großteil von ihnen von kirchlichen Trägern - einen historischen Rekord. Von einer "noch nie dagewesenen, beachtlichen Leistung" sprachen der Vorsitzende und die Geschäftsführerin der ARGE BHÖ, Günther Lengauer und Gaby Filzmoser. Die Zahl der Veranstaltungen sei um 9 Prozent, die Teilnehmer um 11 Prozent gestiegen.

Die Zuwächse bei den Teilnehmern - von denen 60 Prozent Frauen, 40 Prozent Männer waren - gingen demnach besonders auf die Kurz- und Einzelveranstaltungen sowie auch auf Kurse und Seminare zurück. Der Anstieg schlägt sich auch bei den Nächtigungszahlen nieder, die im Vorjahr um 11 Prozent auf nunmehr knapp 160.000 stiegen. Nach Themen geordnet, verzeichnete die ARGE im Bereich "Gesundheit/Wellness/Sport" mit 21 Prozent die meisten Veranstaltungen, gefolgt von Kunst/Kreativität mit 20 Prozent und Lebensorientierung mit 17 Prozent. Rückgänge gab es hingegen im Bereich Gesellschaft/Politik/Wissenschaft sowie in der sehr kleinen Sparte EDV/Internet.

Die Bildungshäuser der Arbeitsgemeinschaft beschäftigten im Vorjahr in Summe 540 Mitarbeiter. Deren Weiterbildung spielt intern eine große Rolle, zumal fast 30 Prozent der Belegschaft auch selbst an den Bildungsveranstaltungen teilgenommen hat. Zudem sind in den Häusern 1.965 freiberufliche Trainer, Referenten und Honorarkräfte tätig.

Die Ordensgemeinschaften Österreich erinnern in einer Aussendung vom Karfreitag daran, dass ein guter Teil der Bildungshäuser von Stiften und Orden betrieben wird, zumal diese von jeher "nicht nur spirituelle Zentren, sondern auch Orte der Kultur, der Bildung, des Lernens und der Auseinandersetzung" seien. Mit landesweit 28 Bildungs- und Exerzitienhäuser böten die Orden "Orte der Begegnung und Vernetzung, der Bildung und Entwicklung, der Kultur und Kunst, der Spiritualität und Inspiration" und ermöglichten es, "die Gemeinschaft zu erleben, Exerzitien und Einkehrtage zu machen oder eine Atmosphäre der Stille abseits der alltäglichen Arbeitswelt zu genießen, in der man durchatmen und neue Kraft gewinnen kann."

Die Schwerpunkte unterschieden sich nach Standort stark: So laden etwa die Schwestern im Kloster Wernberg in ihrem Gäste- und Bildungshaus zu Fasten und Meditation ein, während das Wiener Don Bosco Haus u.a. Orientierungstage, Projekttage und Workshops für Schulklassen, Firm- und Jugendgruppen anbietet. Das von den Jesuiten und der Caritas betriebene Kardinal König Haus in Wien - das wie auch Wernberg nicht der ARGE angehört - hat Schwerpunkte wie Ordensentwicklung, Hospiz, Palliativ Care, Demenz und "Gesellschaft im Dialog", das vom Stift Seitenstetten und der Diözese St. Pölten geführte Bildungshaus St. Benedikt rückt die Bereiche Glaube und Theologie, Kunst und Kreativität, Gesundheit und Bewegung ins Zentrum.

Weitere Bildungshäuser der ARGE BHÖ sind in Niederösterreich St. Hippolyt, Großrußbach, Stift Zwettl und die Bildungswerkstatt Mold, in Oberösterreich Schloss Puchberg, Sankt Magdalena, die SPES Zukunftsakademie in Schlierbach, Schloss Weinberg und Schloss Zell/Pram, in der Steiermark Schloss St. Martin, Schloss Retzhof, der Steiermarkhof und FAST Pichl, in Kärnten die Bildungshäuser Sodalitas und Stift St. Georgen am Längsee sowie Schloss Krastowitz, in Tirol das Bildungsinstitut Grillhof und in Vorarlberg das Bildungszentrum Schloss Hofen. (Infos: www.arge-bildungshaeuser.at)

Eine Meldung von www.kathpress.at 

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