Aufruf zu Offenheit für Menschen, die an unsere Türen klopfen

Diözese Innsbruck bittet Pfarren und Orden um Prüfung von möglichen Wohneinheiten für Flüchtlinge Bischof Manfred Scheuer und Caritasdirektor Georg Schärmer: Das schlimmste wäre: Globalisierte Gleichgültigkeit

Rund 50 Millionen Menschen befinden sich derzeit auf Flucht. Die Caritas Österreich setzt nicht nur wichtige Impulse in der Betreuung von Flüchtlingen, Caritas ist auch direkt an den Krisenherden tätig. Der erste Hilfsansatz der Caritas ist immer die Hilfe direkt vor Ort. So engagiert sich Caritas Tirol im Besonderen in den Flüchtlingslagern im Libanon und Burkina Faso. Durch regelmäßige Spendenaufrufe kann viel Not in den Krisengebieten bei den Menschen gelindert werden.

"Caritas und Kirche haben in der Vergangenheit stets Verantwortung übernommen und werden das auch in Zukunft tun", so Caritas Direktor Georg Schärmer.
Die große anhaltende Flüchtlingswelle aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten und Nordafrika verlangt aber von Christen auch weitere Maßnahmen, heißt es aus der Diözese Innsbruck.
 
Bischof und Caritasdirektor appellieren für weitere Flüchtlings-Unterkünfte zu sorgen
In einem Schreiben an Pfarren und Ordenseinrichtungen in der Diözese Innsbruck gehen Diözesan- und Caritasbischof Manfred Scheuer sowie Tirols Caritasdirektor Georg Schärmer auf die dramatische Situation in Afrika und im Nahen Osten ein und appellieren an die Großherzigkeit der Tiroler: „Die Schauplätze der Not, der kriegerischen Konflikte, der Verfolgung; das Elend in den Flüchtlingslagern Afrikas und Nahen Ostens lassen uns nicht unberührt. Die internationale Gemeinschaft, alle Staaten stehen vor großen Herausforderungen. Die Flüchtlingsströme werden mit Sicherheit noch zunehmen. Als Kirche sind wir angefragt und gefragt. Der ‚Runde Tisch’, der zuletzt im Tiroler Landhaus abgehalten wurde, endete nicht zuletzt mit einem Appell und mit der Bitte, für weitere Flüchtlings-Unterkünfte zu sorgen.“ 

Und weiter: „Unsere Pfarren und Ordensgemeinschaften haben eine große humanitäre Tradition. Gerade rund um den Krieg im ehemaligen Jugoslawien haben sehr viele Pfarrhäuser, Stifte, Klöster ihre Tore geöffnet.“ Bischof und Caritasdirektor bitten in Folge „eine beherzte Prüfung anzustellen“, ob im Einfluss- und Nahbereich der Pfarren und Orden Räume, Wohneinheiten für Flüchtlinge zu schaffen wären.
 
Fluchtmenschen dürfen nicht zu ‚Fluchmenschen’ werden
Abschließend bitten Scheuer und Schärmer um ein wohlwollendes Klima für Menschen auf der Flucht. „Fluchtmenschen dürfen nicht zu ‚Fluchmenschen’ gemacht werden. In der Kirche dürfen sie eine couragierte Fürsprecherin erwarten.“ 

 

Daten und Fakten
Die Caritas in Österreich stellt aktuell österreichweit für 2.769 AsylwerberInnen im Rahmen der Grundversorgung Quartiere zur Verfügung. Darunter befinden sich auch Spezialquartiere für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Personen mit erhöhtem Betreuungsbedarf. Rund 5.000 Menschen, die nicht in einer Unterkunft der Caritas grundversorgt sind, werden mobil von MitarbeiterInnen der Caritas betreut.
 
Tirol
Nach einem „Runden Tisch“ wurden 100 zusätzliche Plätze geschaffen, davon 70 seitens kirchlicher Träger (Kloster und Integrationshaus in Innsbruck) geschaffen. Bis Ende des Jahres sollen weitere hundert folgen, langfristig nochmals 100 – insgesamt also 2100, damit wäre nach heutigem Stand die Quote erfüllt 

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Diözese Innsbruck - Aktuell