Abt des Stiftes Fiecht legt sein Amt zurück

Der Abt der Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht, Anselm Zeller, wird mit 1. Dezember sein Amt aufgrund seines Alters zurück legen. Zeller stand mehr als 18 Jahre lang an der Spitze der Abtei.

Anselm Zeller, Abt der Tiroler Benediktinerabtei St. Georgen-Fiecht, legt nach mehr als 18 Jahren mit 1. Dezember sein Amt zurück. Grund dafür ist sein Alter: "Ich bin bald 77", betonte Zeller in einem Gespräch mit der Wochenzeitung Tiroler Sonntag, die am 9. Oktober erscheint. Anfang Dezember wählt der Konvent einen neuen Oberen auf drei Jahre, der wegen der geringen Zahl der Stiftsangehörigen nicht Abt, sondern Prior-Administrator sein wird.
Die offizielle Verabschiedung des Abtes und die Begrüßung des neuen Administrators erfolgt am 14. Dezember um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Stiftskirche. Der gebürtige Deutsche Anselm Zeller plant danach ein Sabbatjahr in Israel und Tansania, anschießend wolle er als gewöhnlicher Ordensangehöriger nach Fiecht zurückkehren, teilte er der TT mit.
Zeller wurde 1938 in Kaiserslautern geboren. Mit 21 legte er sein Ordensgelübde in der Erzabtei St. Ottilien in Bayern ab. 1991 führte ihn sein Weg nach Kenia, wo er bis 1996 das Amt des Novizenmeisters im Priorat Tigoni innehatte. Im selben Jahr kehrte er nach Europa zurück und wurde zum Abt von St. Georgen-Fiecht gewählt. Die Weihe erfolgte am 13. Juli 1996 durch den Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher.
Anfänge des Stiftes im 10. Jahrhundert
Die Anfänge der Abtei St. Georgen-Fiecht reichen bis in die erste Hälfte des 10. Jahrhunderts zurück. Die Gründung soll auf Rathold von Aibling aus dem Geschlecht der Rapotonen zurückgehen. Die älteste gedruckte Chronik von St. Georgenberg (1480) berichtet, Rathold habe zunächst als Einsiedler in einer nahen Höhle gelebt, bevor sich ihm nach und nach Gefährten anschlossen. Von Bischof Reginbert von Brixen wurde die klösterliche Gemeinschaft zu einer Benediktinerabtei erhoben, die Bestätigung durch Papst lnnozenz II. erfolgte 1138.
Anfang des 18. Jahrhunderts veranlassten Lawinenabgänge und ein Brand den Konvent dazu, die Abtei nach Fiecht ins Inntal zu verlegen, St. Georgenberg blieb als Ordensniederlassung aber erhalten. 1941 wurde das Kloster vom NS-Regime aufgehoben. Erst 1950 wurde es den Benediktinern zurückgegeben. 

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