72 Stunden - yeah!
„72 Stunden – yeah“, das jubelte die Jugendgruppe des Seelsorgeraums Allerheiligen als sie mit Bischof Manfred Scheuer auf einem Container voller Bauschutt für die Fotografen posierten. Der Schutt stammt aus den Umbauarbeiten – mit Presslufthammer und Co. und vollem Einsatz bauen sie im Jugendheim Allerheiligen eine kleine Wohnung für Flüchtlinge und verlegen dafür ihren bisherigen Treffpunkt in den Keller.
Mit Hammer, Nägeln und Bohrer sind auch die fünf Burschen des Jugendzentrum MK am Werken. Sie zimmern aus Holzpaletten Küchenmöbel für die neuen Räumlichkeiten des abrakadabra, einem Arbeitsprojekt für drogenkranke Menschen. „In der Früh haben wir die Baupaletten abgeholt, um 10 Uhr ging‘s los und um 6 Uhr am Abend war die erste Sitzbank fertig“, ist der MK-Gruppenleiter stolz auf seine Jungs. „Ein paar von uns hat es schon die Augen geöffnet – es war ihre erste Begegnung mit drogenkranken Menschen.“
Flüchtlingsheim Breitenwang: Drei Männer aus Afghanistan stehen in der Küche und brutzeln mit Kartoffeln und Zwiebeln gefüllte Teigtaschen knusprig heraus. Die Jugendlichen der 7 D des Gymnasium Adolf-Pichler-Platz, die die Wände weißeln, schmeckt‘s beim gemeinsamen Mittagessen genauso gut wie den anderen Bewohner/innen des Flüchtlingsheims.
„72 Stunden sind eine Herausforderung: Es heißt eine unbekannte Aufgabe zu übernehmen, und gemeinsam in 72 Stunden zu lösen. Das kann auch Durchhänger und schwierige Phasen mit sich bringen. Wir schauen, dass Tiefpunkte gut übertaucht werden“, weiß Caritasdirektor Georg Schärmer. Für Bischof Manfred Scheuer ist die „breite Bewusstseinsbildung - zum einen bei den Jugendlichen selbst, zum anderen in der Öffentlichkeit, das Besondere an der Aktion 72 Stunden ohne Kompromiss. Wenn junge Menschen in ein Altersheim kommen, werden Brücken geschlagen.“
350 Jugendlichen in 37 Projekten
In der Diözese Innsbruck haben sich insgesamt 350 Jugendliche in 37 Projekten engagiert. Im Oberland, im Zillertal und in Schwaz fanden jeweils fünf Projekte statt, im Außerfern zwei, in Osttirol und Innsbruck-Land waren es jeweils sechs Projekte und in der Stadt Innsbruck 13 Projekte. Diesjähriger Schwerpunkt der Aktion waren die Themen Nachhaltigkeit und Fairness.
Ein Projekt der Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit mit youngCaritas, in Tirol mit dem Jugendzentrum MK und Hitradio Ö3.
