40 Jahre ganz Ohr

Telefonseelsorge Innsbruck feiert Jubiläum

„Zuhören, zuhören, zuhören – das ist das Wichtigste“, meint Astrid Höpperger, Leiterin der Telefonseelsorge Innsbruck. Das sei es, was die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Telefonseelsorge am Telefon und seit einigen Jahren auch schriftlich in der Onlineberatung tun.

 

Menschen wollen verstanden werden 

„Sehr viele Anrufende suchen nicht die Lösung ihrer Probleme, sondern möchten einfach jemanden, der ihnen einfühlsam zuhört“, so Höpperger. Sie ist davon überzeugt, dass es eine der tiefsten Sehnsüchte des Menschen ist, verstanden zu werden. Wenn sich ein Mensch angenommen und verstanden fühlt, kann er selbst seine aktuelle Situation annehmen, sie aushalten oder einen Ausweg finden, so das Credo der Telefonseelsorge. „Die Telefonseelsorge dient vielen als Platz zum Durchatmen. Ein wenig von der Last fällt ab, neue Sichtweisen können entwickelt werden“, so die Leiterin.

 

Richtiges Zuhören wolle gelernt sein 

Doch richtiges Zuhören, also Mitfühlen und Mitdenken, sei eine Kunst und wolle gelernt sein. Dazu bildet die Telefonseelsorge seit 40 Jahren ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus, insgesamt waren es 317 seit der Gründung 1978.

 

465.000 Anrufe in den vergangenen 40 Jahren 

Seit dem 15. Dezember 1978, also seit 40 Jahren, engagiert sich die Telefonseelsorge in Innsbruck. 83 Ehrenamtliche sind im Moment im Dienst und nehmen sich Zeit für Einsame, Menschen mit Beziehungsproblemen und psychisch Kranke. Auch Suizidgedanken sind bei Anrufenden immer wieder Thema. Mehr als 465.000 Anrufe wurden in den vergangenen 40 Jahren entgegengenommen. Derzeit wird 40 bis 50 Mal am Tag der Hörer abgenommen. „Was in anderen Weltgegenden die materielle Not ist, ist bei uns die seelische. Das lässt sich derzeit nicht grundsätzlich ändern, aber es ist möglich, ein klein wenig dagegen zu tun“, so Höpperger.

Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 142 und online unter www.onlineberatung-telefonseelsorge.at erreichbar. 

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