20 Jahre Exerzitien im Alltag

Impulsnachmittag mit Rückblick und Ehrung der Initiatoren

Vor 20 Jahren entstand in der Diözese Innsbruck die Idee für die „Exerzitien im Alltag“. Im Jubiläumsjahr findet nun am kommenden Samstag im Haus der Begegnung ein Impulsnachmittag zum Thema „Beziehungsfähig werden“ statt. In diesem Rahmen erfolgt auch ein Rückblick auf „20 Jahre Exerzitien im Alltag“. Dabei wird auch ein Dank an die Initiatoren dieser Exerzitien in unserer Diözese, dem ehemaligen Generalvikar Dr. Klaus Egger und Gudrun Guerrini aus der Abteilung Gemeinde, sowie an die langjährige Fachreferentin für Exerzitien im Alltag Renate Dierigl-Kroner ausgesprochen.

 

Impulsnachmittag „beziehungsfähig werden“ 

„Beziehnungsfähig werden“ lautet das Thema des Impulsnachmittags am Samstag, 28. Jänner von 14 bis 18 Uhr im Haus der Begegnung mit dem Referenten, dem Jesuiten P. Dr. Christian M. Rutishauser.

Zum Inhalt:  Jeden Tag sind wir in Beziehung zu anderen Menschen - seit unserer Geburt. Doch wahre Beziehungsfähigkeit will gelernt sein, denn sie ist weit mehr als ein Hingezogen-Sein. Beziehungen setzen innere Freiheit und die Wertschätzung des Anderen voraus. Nähe und Distanz, Verfehlungen und Neuanfang, Alltäglichkeit und Hochzeiten bilden u.a. die beiden Seiten, zwischen denen unser Leben schwingt. Exerzitien sind ein Einüben der Beziehung zu Gott, um gegenüber allen Menschen beziehungsfähig zu werden.

 

Rückblick auf „20 Jahre Exerzitien im Alltag“ 

Im damaligen Bischofsrat der Diözese Innsbruck wurde im Jahr 1995 überlegt, welche Schwerpunkte für das Herz-Jesu-Gedenkjahr 1996 gesetzt werden sollten. Aus der Erzdiözese München war bekannt, dass in der Fastenzeit in vielen Pfarrgemeinden „Exerzitien im Alltag“ angeboten werden. Diese Vorstellung, Exerzitien nicht nur für besondere Gruppen in der Abgeschiedenheit von Bildungshäusern und Klöstern anzubieten, sondern auch mitten im Alltagsgeschehen, begeisterte die Verantwortlichen.

Mit Hilfe von P. Dr. Klemens Schaupp SJ in Verbindung mit einer kleinen Arbeitsgruppe fanden im Spätherbst 1995 nicht nur in Innsbruck, sondern auch in anderen Landesteilen Einführungen in diese neue Art der Exerzitien statt. Eingeladen waren Menschen, die sich vorstellen konnten, in ihrer Gemeinde solche Kurse zu begleiten. Die BegleiterInnen bekamen nicht nur methodische Hinweise, sondern machten in dieser Zeit auch selbst „Exerzitien im Alltag“. Es fanden sich so viele Interessierte, dass in der Fastenzeit 1996 in 90 Gemeinden der Diözese Innsbruck mehr als 1000 Männer und Frauen dieses Angebot wahrgenommen hatten.

 

Was sind „Exerzitien im Alltag“? 

Exerzitien-im-Alltag sind eine besondere Form von religiösen Übungen, die dabei helfen wollen, das Alltagsleben bewusst aus dem Glauben heraus zu gestalten.

In rund 60 Pfarren Pfarren der Diözese Innsbruck gehören sie bereits zur Grundausstattung des pfarrlichen Lebens und werden während der österlichen Fastenzeit in Gruppen angeboten. Für einen Zeitraum von 4 bis 5 Wochen treffen sich die TeilnehmerInnen an diesen Exerzitien einmal pro Woche in einer Gruppe.
Eine eigene Mappe hält Anregungen und Impulse für jeden Tag bereit, die zu Hause oder während der Arbeit beachtet werden können. Jeden Tag nehmen die Exerzitien etwa 30 Minuten in Anspruch. Wesentliche Elemente sind unter anderem auch ein bewusster Tagesbeginn und ein Tagesrückblick.  

 

Warum Exerzitien-im-Alltag? 

Exerzitien im Alltag sind ein geistlicher Weg, um sich darin einzuüben, die Gegenwart Gottes in allen Dingen des alltäglichen Lebens zu suchen und zu finden und so Kraft zu schöpfen und neuen Geschmack am Leben zu finden.

Exerzitien-im-Alltag fördern die Vertiefung des Glaubenslebens und laden zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben ein.
Zu Exerzitien-im-Alltag möchten wir auch jenen Christinnen und Christen Mut machen, die mit ihrem derzeitigen Glaubensleben nicht zufrieden sind und Neuansätze suchen.  

Exerzitien im Alltag wollen auch den vielbeschäftigten Menschen entgegenkommen und jenen, die berufstätig sind oder der Familie wegen nicht längere Zeit außer Haus sein können.

Exerzitien im Alltag laden zu einem persönlichen und gemeinschaftlichen geistlichen Weg in den Pfarrgemeinden, mitten im Alltag ein. Sie sind eine intensive Zeit des Gebets und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und Leben.

Bild: Michael Weinold