10 Jahre SelbA

Mit einer äußerst positiven Bilanz und viel Humor beging das Seniorentrainingsprogramm SelbA seinen 10. Geburtstag und steuert zuversichtlich in seine zweite Dekade

Dass offizielle Festakte durchaus humorvollen sein können, bewies die Feier anlässlich des 10-Jahresjubiläums von SelbA. Der Einladung zur Feier waren u.a. Diözesanbischof Manfred Scheuer, Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Gottfried Stöbich vom Juff aber auch die Initiatoren von SelbA in Tirol, der damalige Bildungswerkleiter Markus Köck und Angelika Ritter-Grepl sowie der Geschäftsführer von SelbA Oberösterreich, Roland Völkl, gefolgt. Bildungswerkleiterin Brigitta Schuchter dankte „den vier Standbeinen von SelbA“: der Diözese Innsbruck und dem Land Tirol, den Kooperationspartnern in den Gemeinden und vor allem den engagierten TrainerInnen, die mit ihrem Wissen und Können, „aber vor allem auch ihrer Liebe zu älteren Menschen dem Trainingsprogramm zu seinem großen Erfolg verholfen haben“, so Schuchter.

Mit SelbA gut in die Gemeinschaft eingebettet sein
Als großartiges Projekt bezeichnete Landesrätin Zoller-Frischauf das SelbA-Training, denn SelbA würde nicht nur Geist und Körper der SeniorInnen trainieren, sondern sie auch gut in eine Gemeinschaft einbetten, die im Falle von Krisen und Schicksalsschlägen auffangen und beiseite stehen könne. Auch sie selbst hätte nach dem Tod ihres Mannes „wieder neu gehen lernen müssen“ und gerade dann seien funktionierende soziale Beziehungen umso notwendiger, so die Landesrätin in einer sehr persönlichen Rede. 

 Bischof Manfred Scheuer dankte „SelbA für seinen Dienst am sinnvollen Leben“, in dem es Kompetenzen stärke. Denn wenn das Gedächtnis, die Leistungsfähigkeit und die Alltagskompetenzen schwinden, nehme auch die persönliche Freiheit des Einzelnen ab. „Es ist eine Herausforderung des Alters, zu leben was noch möglich ist, aber auch zu verzichten auf das, was nicht mehr möglich ist“, meinte der Bischof. „Zur Freiheit gehört auch, von der Gnade anderer zu leben, Hilfe annehmen zu können.“ Unerlässlich für eine Zufriedenheit im Alter sei es, „mit seinem Leben versöhnt zu sein; vergeben zu können und sich vergeben lassen“, so der Bischof.

Bildung verlängert das Leben
Hauptreferent Franz Kolland von der Universität Wien betonte in seinem Vortrag die positiven Auswirkungen von Bildung und lebenslangen Lernens auf die geistige und körperliche Gesundheit im Alter. Wer sich auch im Alter bilde, sei sozial aktiver und habe ein höheres psychisches und physisches Wohlbefinden. Dementielle Erkrankungen könnten durch Bildung im Alter wesentlich verzögert werden, denn: „Nervenzellen werden umso kontaktfreudiger, je häufiger sie aktiv sind.“ – was heißt, wer seine grauen Zellen häufig benutzt, der sorgt dafür, dass sie lange gut funktionieren. Die Menschen werden immer älter, müssen aber selbst etwas dafür tun, dass dieses Älterwerden gut gelingen kann, und so beschloss Kolland seinen Vortrag mit einem Zitat von Kardinal Christoph Schönborn: „Wir werden zwar von selber älter, aber wir lernen nicht von selber, was zum guten Älterwerden gehört. Wir müssen uns darauf einstellen.“ 

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Diözese Innsbruck - Aktuell