Heiliger Sebastian

Sturm und Frost an Sebastian, ist den Saaten wohlgetan

Nehmen wir die Bauernregel ernst, dürfen wir am 20. Jänner, dem Gedenktag des Heiligen Sebastian auf Kälte hoffen.

Am Sterbtag des Heiligen Sebastian gab es vermutlich keine klirrende Kälte, denn er ist ende des 3. Jahrhunderts in Rom gestorben. Geboren wurde er vermutlich in Narbonne in Frankreich, anderen Überlieferungen zufolge in Mailand in Italien. Belegt ist vor allem Sebastians Sterben durch eine Inschrift bei seinem Grabmal in San Sebastiano vor den Mauern Roms. Sebastian war Kaiser Diokletian ein Dorn im Auge und er befahl Sebastian an einen Baum zu binden und von Bogenschützen erschießen zu lassen. Sebastians Verbrechen war ein Christ zu sein und seinen Freunden im Gefängnis beizustehen. Er erzählte den Menschen von Jesus, um sie zu bekehren. So wurde er von Pfeilen durchbohrt und totgeglaubt liegengelassen. Eine Witwe nahm in auf und pflegte seine Wunden. Sebastian stellte sich später Diokletian entgegen und konfrontierte diesen mit seinem grausamen Mord. Diokletian ließ ihn daraufhin ins Hippodrom auf den Palatin bringen und zu Tode peitschen. Seine Leiche wurde in den Abwasserkanal geworfen. Der Legende nach erschien Sebastian der Christin Lucina im Traum, welche seinen Leichnam barg und bestattete.

Seit dem vierten Jahrhundert wird Sebastian verehrt. Im Mittelalter gab es den Trend "Sebastians-Pfeile" als Schutz gegen die Pest zu tragen. Ein wenig skuril wirkt das Patronat über die Bürstenmacher, das Sebastian aufgrund des Aussehens nachdem er von den Pfeilen getroffen wurde, erwarb. Weiters ist Sebastian der Patron der Sterbenden, der Bogenschützen und vieler weiterer Gruppen.

Im Seelsorgeraum findet sich Sebastian in vielen Darstellungen. Am rechten Seitenaltar in Münster z.B. zeigt ihn ein Bild aus dem Jahr 1750 vom Tiroler Barockmaler Johann Georg Dominikus Grasmayr. In Jenbach verabschiedet eine Figur die Kirchenbesucher und ein Deckenfresko über der Orgel (Foto) zeigt ebenfalls den Heiligen.