Gründonnerstag: Fest der Gemeinschaft und Nächstenliebe
Gründonnerstag in Tirol: Ursprung, Bedeutung und lokale Traditionen
Mit dem Gründonnerstag beginnt die Osterzeit. Der Tag erinnert an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern und markiert den Auftakt zum sogenannten „Triduum Sacrum“, den drei heiligen Tagen von Leiden, Tod und Auferstehung Christi. Obwohl er kein gesetzlicher Feiertag ist, hat dieser Tag eine besondere Bedeutung in der christlichen Liturgie. An diesem Abend setzte Jesus Christus die Eucharistie ein, indem er Brot brach und Wein teilte, mit dem Auftrag, dies zu seinem Gedächtnis zu tun. Außerdem wusch Jesus den Jüngern die Füße als Zeichen der Nächstenliebe.
Die Herkunft der Bezeichnung „Gründonnerstag“ ist nicht eindeutig geklärt. Eine Theorie besagt, dass „Grün“ vom mittelhochdeutschen Wort „gronan“ (weinen) stammt und sich auf die Trauer über Jesu bevorstehende Passion bezieht. Andere Erklärungen umfassen die liturgische Farbe Grün, den „Tag der Grünen“ an dem Büßer:innen früher wieder in die Kirche aufgenommen wurden, sowie den alten Brauch, an dem Tag etwas Grünes zu essen, was auch in vielen heimischen Haushalten noch gepflegt wird, wo „grüne“ Speisen wie Spinat oder Bärlauch traditionell auf den Tisch kommen.
Der Gottesdienst am Gründonnerstag hebt sich durch feierliche Rituale hervor. Nach dem Gloria verstummen die Kirchenglocken bis zur Osternacht, der als auch „Fasten der Ohren“ und „Flug der Glocken nach Rom“ bezeichnet wird. In vielen Kirchen wird das Allerheiligste nach dem Gottesdienst zu einem Seitenaltar überführt, und der Altar wird für den Trauertag "entkleidet". Danach findet eine Prozession statt, gefolgt von stiller Anbetung. Auch das Ratschen und Klappern mit Holzinstrumenten, das die schweigenden Glocken ersetzt, ist ein verbreiteter Brauch, der in vielen Tiroler Gemeinden lebendig ist.
„zusammen.leben: Brot und Gedanken teilen“ – Spendenaktion für Geflüchtete
Von 11 bis 13 Uhr macht das Aktionsbündnis „zusammen.leben“ in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck auf die dramatische Lage der weltweiten Flüchtlinge aufmerksam. Ein Fokus liegt auf den Menschen, die auf der Insel Lesbos unter extremen Bedingungen leben müssen. Es wird zu einem Austauscht eingeladen, bei dem auch Spenden für die Doro-Blancke-Flüchtlingshilfe gesammelt werden.
Gründonnerstag anders erleben: APOSTEL.geschichten
Parallel dazu findet in der Citykirche Innsbruck ab 20:30 Uhr eine besondere Liturgie statt, die junge Menschen dazu einlädt, den Gründonnerstag neu zu erleben. Im Rahmen der Veranstaltung wird unter dem Titel „APOSTEL.geschichten“ eine spirituelle Auseinandersetzung mit den Gefühlen und Gedanken der Jünger Jesu angeboten. Die Feier umfasst nicht nur das „Brotbrechen“ in Form einer Agape, sondern auch eine Segensfeier und die Möglichkeit zum Austausch und Gespräch mit anderen jungen Erwachsenen und Studierenden. Anmeldung unter: constantin.toriser@dibk.at
