Sakrament als Übertritt ins Erwachsenenalter
Mit der Taufe und Erstkommunion zählt die Firmung zu den drei Initiationssakramenten der Katholischen Kirche. Firmlinge müssen mindestens 12 Jahre alt sein. Im Allgemeinen spendet der Bischof die Firmung. In der Diözese Innsbruck spenden auch die Äbte der Stifte, General- und Bischofsvikar, Dekane und dafür beauftragte Priester das Sakrament.
Im offiziellen Dekret der Gottesdienstkongregation zur Firmung (22. August 1971) heißt es: "Die besondere Gabe des Heiligen Geistes, die Christus, der Herr, verheißen und am Pfingstfest den Aposteln mitgeteilt hatte, wurde von diesen und den Bischöfen als ihren Nachfolgern den Getauften durch das Sakrament der Firmung weitergegeben. Dieses Sakrament führt die Eingliederung in das christliche Leben zur Vollendung, so dass die Gläubigen, gestärkt durch die Kraft von oben, zu freimütigen Bekennern Christi in Wort und Tat werden und zu einer engeren Verbindung mit der Kirche gelangen."
Ausdruck des Pfingstgeschehens
Was zu Pfingsten (Apg 2,1-13) geschehen ist, geschieht im Sakrament der Firmung. Die Zeichen und Worte der Firmspendung bringen zum Ausdruck: Jetzt handelt Gott! Er schenkt seinen Heiligen Geist. Er gibt ihn allen, die darauf warten und sich danach sehnen, so wie er sich nach ihnen sehnt.
Dies wird im Ritus der Handauflegung und Salbung ausgedrückt.
Der Firmspender breitet die Hände aus und ruft den Heiligen Geist auf die Firmlinge herab. Er zeichnet das Kreuz auf die Stirn des Firmlings, salbt ihn mit Heiligem Öl (griech. Chrisam; mit einem solchen Öl wurden schon die Könige Israels gesalbt; daher auch das Wort „Christus“ = „Gesalbter“) und spricht die Worte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“
Firmungen bis in den Herbst
Heuer gibt es 127 Firmungen in den Pfarren und Seelsorgeräumen der Diözese Innsbruck. Startschuss war am 20. April in Vomp, die letzte Firmung im ersten Halbjahr wird am 29. Juni in Flaurling stattfinden. Im Herbst feiern dann noch die Innsbrucker Pfarren Saggen und Arzl wird am 13. Oktober in Arzl gefeiert. Die meisten Firmungen finden naturgemäß in den Wochen rund um das Pfingstfest statt.
Im Jahr 2023 wurden in der Diözese Innsbruck 3.384 Personen gefirmt.
Verschiedene Arten der Vorbereitung
Der Firmung geht eine Firmvorbereitung in einer Pfarre voraus. Sie geschieht auf unterschiedliche Weise und beinhaltet zum Beispiel Projekte, Gruppenstunden, gemeinsame Nachmittage und gemeinsame Gottesdienste.
Am Georgenberg, in Lienz und Locherboden gibt es in jedem Jahr große Firmlingswallfahrten. Insgesamt sind 1.050 Firmkandidat:innen, Pat:innen, Eltern und Geschwister und Begleitpersonen mitgepilgert. Dabei tauschten sie sich bei Stationen über das Thema „gehtragen“ aus. Wer geht mit mir? Was trägt mich in meinem Leben? Und dabei lernten sich vor allem die Jugendlichen und ihre Pat:innen noch mal anders kennen. Ein gemeinsamer Gottesdienst beschloss die Wallfahrten, zu denen Gruppen aus den Pfarren der umliegenden Region kamen. „Bei den Wallfahrten ist die große Gemeinschaft etwas Besonderes. Da treffen sich hunderte Jugendliche und tauschen sich aus, haben Spaß miteinander und beten gemeinsam. Da spürt jeder: Ich bin Teil von etwas Größerem!“, sagt Diözesanjugendseelsorger Pater Peter Rinderer SDB.
