Pilgermonat auf Augenhöhe mit Cranach-Madonna
Nach mehreren Jahren ist es nun wieder aus der Nähe zu sehen: das berühmte Mariahilf-Bild von Lucas Cranach dem Älteren. Es zählt zu den bedeutendsten Marienbildern der Renaissance und ist eines der am häufigsten kopierten Marienbilder im Alpenraum und in Süddeutschland. Seit genau 375 Jahren ist das Gnadenbild das Ziel von Pilger:innen in dieser Kirche, die dem Patron der pilgernden Menschen geweiht ist. Im Heiligen Jahr wird die Zeit ab Pfingsten bis 6. Juli zum Pilgermonat im Innsbrucker Dom zu St. Jakob.
Nicht allein die physische Nähe des Bildes soll in diesem Monat die Menschen anziehen, sagt Propst Jakob Bürgler: „Wir laden die Menschen ein, den Dom als Ziel ihrer Pilgerschaften im Heiligen Jahr neu zu erleben.“ Ein vielfältiges Konzertprogramm gehört ebenso dazu wie regelmäßige spirituelle Angebote, längere Öffnungszeiten, Führungen oder Theateraufführungen vor dem Dom. Als besonderer Anziehungspunkt lädt ein Wohnwagen vor dem Eingang zu Begegnung, Gesprächen und zum Sakrament der Versöhnung ein.
Zentral bleibt dennoch der Besuch des beim Anna-Seitenaltar ausgestellten Mariahilf-Bildnisses, das schon in der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg ein bedeutendes Ziel von Wallfahrten war. Lucas Cranach der Ältere malte es nach 1537. Es zeigt Maria mit dem Jesuskind in einer für diese Zeit ungewöhnlich lebendigen und gefühlvollen Darstellung. „Es ist nicht allein ein Zentrum unserer Kirche, das Bild lässt uns die Zärtlichkeit Gottes spüren“, fasst es Propst Bürgler zusammen. Es komme nicht von ungefähr, dass Kopien davon in ganz Europa vorkommen. Feine Details wie die Reflexion der Fenster in den Augen der Maria sind nun mehrere Wochen lang für alle Interessierten auf Augenhöhe zu sehen.
