Jenbach - SR Jenbach-Münster-Wiesing
In der römischen liturgischen Tradition wird das Kreuzzeichen auf zwei Arten ausgeübt:
Erstens, das große Zeichen, das mit den fünf ausgestreckten Fingern - symbolisch für die fünf Wunden Christi - auf Stirn, Brust und Schultern von links nach rechts gemacht wird, und
zweitens, das kleine Zeichen, das nur mit dem Daumen auf Stirn, Lippen und Brust gezeichnet wird.
In der Heiligen Messe wird das große Zeichen angewendet, wenn der Priester die Gemeinde mit der trinitarischen Anrufung "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" segnet. Das kleine Zeichen wird üblicherweise vor der Evangeliums-Lesung verwendet.
In der indischen Kirche verwenden wir bei unseren täglichen Familiengebeten in unseren Häusern eine kombinierte Form dieser beiden Arten des Kreuzzeichens. Wir machen zuerst das kleine Zeichen und beten: "Durch das Zeichen des heiligen Kreuzes + (auf der Stirn), rette uns vor unseren Feinden+ (auf den Lippen) Oh unser Herr+ (auf der Brust). Und dann machen wir das große Zeichen: Im Namen des Vaters (mit den fünf ausgestreckten Fingern … auf die Stirn) und des Sohnes (… auf die Brust) und des Heiligen Geistes. (… auf beiden Seiten der Schultern).
Warum machen wir das Zeichen des Kreuzes?: Wir berühren die Stirn und sagen - Vater, berühren die Brust und sagen - Sohn und berühren zuerst die linke Schulter und dann die rechte Schulter und sagen - Heiliger Geist. Was bedeutet das?: Wenn wir die Stirn berühren, rufen wir Gott, den Vater, um unsere Gedanken zu leiten. Wenn wir unsere Brust berühren, rufen wir Gott, den Sohn Jesus Christus an, der in unserem Herzen wohnt. Wenn wir die beiden Seiten unserer Schultern berühren, rufen wir Gott, den Heiligen Geist, an, dass er immer an unserer Seite ist und uns hilft.
Warum berühren wir dabei zuerst unsere linke Schulter? Können wir zuerst die rechte Schulter und dann die linke Schulter berühren?: In der westlichen theologischen Tradition symbolisiert die linke Seite die menschliche Seite und die rechte Seite die göttliche Seite. Wenn wir an der Heiligen Messe teilnehmen, bewegen wir uns von unserer menschlichen Natur hin zur göttlichen Natur. In der östlichen theologischen Tradition hingegen befinden wir uns, wenn wir am göttlichen Geheimnis teilnehmen, bereits auf der rechten Seite oder im göttlichen Bereich, deshalb wird hier das Kreuzzeichen von rechts nach links gemacht. Da wir jedoch nicht den ganzen Tag oder über einen längeren Zeitraum hin an den göttlichen Mysterien teilnehmen, müssen wir zu unseren menschlichen Situationen zurückkehren. Deshalb müssen wir die Göttlichkeit in unsere Menschlichkeit senden. Das heißt, wir müssen die göttliche Natur in unsere Familien, Beziehungen, an unseren Arbeitsplatz usw. bringen. Beide Vorgehensweisen sind also richtig. Der Unterschied liegt nur in der theologischen Perspektive.
Was ist das Kreuzzeichen?:
- Es ist ein Mini-Glaubensbekenntnis.
- Es ist eine Erneuerung der Taufe.
- Es ist ein Zeichen der Nachfolge.
- Es ist eine Akzeptanz des Leidens.
- Es ist ein zweischneidiger Schwertstreich gegen den Teufel.
- Es ist ein Sieg über das Fleisch.
Vikar MMMag. Xavier Sebastian

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