Jenbach feiert Abschluss der Kirchenrenovierung

Unter dem Motto „baustein.zukunft“ erstrahlt das Wahrzeichen und Kulturdenkmal nach drei Jahren Bauzeit wieder im neuen Glanz.

Beim Erntedankfest feierte die Pfarrgemeinde zugleich den gelungenen Abschluss der Außenrenovierung. Bischof Herman zelebrierte mit Pfarrer Wolfgang Meixner in Anwesenheit von vielen Gläubigen und Festgästen den Gottesdienst.

Bischof Hermann: Glaube ist mehr als Fassade 

In seiner Predigt ging Bischof Hermann Glettler auf die vergangenen Bauarbeiten ein: „Der Abschluss der Kirchenrenovierung legt uns heute nahe, über das Erscheinungsbild von Kirche nachzudenken, das Außen und Innen zu vergleichen, das materielle Gebäude und das geistige Haus. Wir tun dies in großer Dankbarkeit für die abgeschlossenen Arbeiten und am Erntedankfest für vieles mehr, was uns an Lebensmöglichkeiten geschenkt ist.“

Der Bishof weiter: „‘Eine schöne Kirche!‘ Diese Bemerkung war wohl in letzter Zeit oftmals zu hören. Ja, eine neu renovierte Kirche, sie glänzt nicht, aber überzeugt mit einer schlichten Schönheit. Sie ist mit Recht das Wahrzeichen von Jenbach.

Glaube bewegt seit unzähligen Generationen. Er hat Menschen bewegt, ein Gotteshaus zu bauen, in dem die göttliche Quelle für ihr Leben erfahrbar ist. Ja, hier ist der Ort, wo in erster Linie das Wort Gottes verkündet wird, wo die Sakramente gespendet werden und die Eucharistie gefeiert wird. Ein hoch energetischer Ort, um einen etwas zeitgeistigen Ausdruck zu wählen. Zum Glauben lässt sich heute natürlich niemand mehr verpflichten. Glaube ist im Vergleich zu früheren Zeiten eine persönliche Angelegenheit geworden, eine persönliche Wahl. Glaube, der überzeugt, muss heutzutage dringender denn je authentisch sein, persönlich gewählt und mit der eigenen Lebenspraxis übereinstimmen – nichts Vorgefasstes oder Verordnetes. Glaube ist also mehr als Fassade, er ist Beziehung und wächst in der Verbundenheit der Menschen.“

Glettler abschließend: „Ich danke allen, die in der Pfarrgemeinde Verantwortung tragen oder in vielfacher Weise einen Dienst übernommen haben. Dadurch wird auch in Zukunft die Kirche von Jenbach nicht nur als ein beeindruckendes Baudenkmal wahrgenommen werden, sondern als ein vielfältiges Wahrzeichen des Lebens.“

Jenbacher Pfarrkirche das Wahrzeichen der Gemeinde 

Die Jenbacher Pfarrkirche wurde zwischen 1488 und 1500 von Gilg Mitterhofer und Jörg Steyrer erbaut. Abgesehen von der Aufhöhung des Turmes um ein Glockengeschoß im Jahre 1650 blieb die ursprüngliche Architektur erhalten. Die Pfarrkirche zum Heiligen Wolfgang und Leonhard ist nicht nur das markanteste Gebäude in Jenbach, sondern auch das Wahrzeichen der Gemeinde. Mit ihrer wunderschönen Natursteinfassade ist die Kirche ein Juwel und zweifellos eine Besonderheit unter den Sakralbauwerken Tirols.

Gelungene Außenrenovierung 

Die Pfarrkirche mit Sorgfalt zu pflegen und zu erhalten ist eine große Herausforderung. Bei den Sanierungsarbeiten wurden die Zementreparaturen dort belassen, wo sie ästhetisch nicht störten. Bei der Ausbesserung von Fehlstellen wurden neue Zwickelsteine in gleicher Qualität möglichst tief eingeschlagen und die neuen Steine farblich durchgemischt. Das Fugenbild sollte jedoch nicht allzu sehr verschlossen werden, umden Alterswert, den das Mauerwerk über die Jahrhunderte bekam, weiter zu vermitteln. Damit zeigt sich heute die Fassade wieder im „alten“ Glanz.

Bildnachweis: Dr. Hanspeter Neuner