Caritas-Sommersammlung: „Weniger Hilfe, mehr Not“
Im Rahmen ihrer jährlichen Sommersammlung bittet die Hilfsorganisation um Spenden für Projekte in Mali und Burkina Faso – zwei Länder, die besonders stark von Hunger, Klimakrise und bewaffneten Konflikten betroffen sind.
Globale Hungerkrise verschärft sich
733 Millionen Menschen weltweit leiden an Hunger – fast jede:r Dritte hat keinen gesicherten Zugang zu Nahrung. Die Ursachen sind vielfältig: Armut, Konflikte und zunehmend die Auswirkungen der Klimakrise. „Wenn wir bei der Entwicklungshilfe sparen, sparen wir nicht bei Zahlen, sondern bei Menschenleben“, warnt Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb. Besonders dramatisch sei die Situation in Afrika, wo 58 Prozent der Bevölkerung von Ernährungsunsicherheit betroffen sind.
Kürzungen mit fatalen Folgen
Die internationale Hilfe schrumpft: Weltweit wurden die Budgets für Entwicklungszusammenarbeit um rund 35 Prozent gekürzt. Auch Österreich plant bis 2026 eine Reduktion um 32 Prozent – trotz des offiziellen Bekenntnisses, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen. „Derzeit liegen wir bei rund 0,3 Prozent – von einer Anhebung kann keine Rede sein“, kritisiert Rathgeb.
Die Folgen sind bereits spürbar: In Burkina Faso musste die Caritas 45 Mitarbeitende entlassen, nachdem die US-Entwicklungsagentur USAID ihre Mittel gestrichen hatte. „Viele Programme fallen ersatzlos weg – das ist für die betroffenen Menschen katastrophal“, erklärt Julia Stabentheiner, Leiterin der Caritas-Auslandshilfe.
Ein Zeichen der Hoffnung setzen
Bischof Hermann Glettler appelliert an die Tiroler Bevölkerung, sich nicht von der globalen Krise abwenden: „Hoffnung ist kein leeres Wort, sondern ein Tun-Wort echter Menschlichkeit.“ Die Caritas Tirol engagiert sich seit über 50 Jahren in Westafrika – mit Projekten zur Wasserversorgung, Bildung und Ernährungssicherung. Besonders Frauen sollen durch Programme wie „SAGES“ gestärkt werden, das von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert wird.
Spendenaktion mit Glockengeläut
Die Sommersammlung läuft bis Ende August. Am 25. Juli werden um 15 Uhr österreichweit Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten – als hörbares Zeichen gegen den Hunger. Am 15. August findet zudem die traditionelle Kirchensammlung in allen Tiroler Pfarren statt.
Spendenkonto:
Caritas Innsbruck
IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950
Verwendungszweck: Hungerhilfe Westafrika
Oder online unter: www.caritas-tirol.at/spenden
