Glettler: Armut bekämpfen und nicht die Armen

Designierter Bischof von Innsbruck zeigt sich kritisch und konstruktiv zum teilweisen Nächtigungsverbot im Freien in Innsbruck.

Der designierte Bischof Hermann Glettler zeigt sich enttäuscht über die Entscheidung des Innsbrucker Gemeinderates zum Nächtigungsverbot im Freien in Teilen der Innenstadt, wenngleich er auch Verständnis für Passanten und Geschäftsleute zeige, wenn diese Belästigungen ausgesetzt sind.

„Obdachlosigkeit und Bettler auf unseren Straßen sind eine Tatsache und Teil des Abbilds gesellschaftlicher Entwicklungen, denen wir aber mit weitreichenden Lösungsbemühungen begegnen müssen. Vonseiten der Caritas habe ich durchaus erfahren, dass die vorhandenen und gut geführten Einrichtungen nicht ausreichen. Es brauche sowohl den Ausbau an Tagesbetreuung der mobilen Sozialarbeit wie die Erhöhung der Kapazitäten im Bereich der Notschlafstellen“, so Glettler.

Bischof Glettler abschließend: „Eine wunderbare Stadt wie Innsbruck muss sich auch in Zukunft durch Menschlichkeit auszeichnen und nicht durch Härte gegenüber jenen, die ohnehin schon an den Rand der Wohlstandsgesellschaft gedrängt wurden. Der Dauerauftrag laute: Die Armut bekämpfen und nicht die Armen.“

Glettler: Armut bekämpfen und nicht die Armen
Der designierte Bischof Hermann Glettler: enttäuscht und dennoch Verständnis für das beschlossene Nächtigungsverbot im Freien in Teilen Innsbrucks. Foto: Neuhold