Bischof Scheuer: Kirche soll konfliktreiche Begegnungen befrieden

Die Aufgabe der Kirche ist es Menschen bei konfliktreichen Begegnungen mit anderer Kulturen und Religionen zu begleiten, so Scheuer beim ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des "Europäischen Forums Alpbach".

Die Aufgabe der Kirche,Menschen bei konfliktreichen Begegnungen mit Vertretern andererGesellschaftsschichten, Kulturen und Religionen zu begleiten, hob Innsbrucks Diözesanbischof Manfred Scheuer am Sonntag beim traditionellen ökumenischen Gottesdienst im Rahmen des diesjährigen "Europäischen Forums Alpbach" hervor. Scheuer nannte dabei Grenzerfahrungen jeder Art: den Dialog zwischen Jung und Alt, Arm und Reich, zwischen den Religionen und den Kulturen. "Es braucht eine Kirche, die keine Angst hat, in die Nacht dieser Menschen hinein zu gehen", so der Bischof wörtlich. Scheuer stand gemeinsam mit dem lutherischen Bischof Michael Bünker dem Gottesdienst vor.Grenzerfahrungen dieser Art würden zum Alltag des Menschen gehören. Aufgabe der Kirche sei es, dabei zu helfen, diese konfliktreichen Beziehungen zu zivilisieren und zu befrieden. "Es braucht eine Kirche, die fähig ist, den Menschen auf ihren Wegen zu begegnen. Es braucht eine Kirche, die sich in ihr Gespräch einzuschalten vermag", so Scheuer.Von einer gelingenden Begegnung zwischen Alt und Jung hänge etwa ein gerechtes Pflegesystem oder die Chance auf Bildung für die Jugend ab. Die konfliktreiche Beziehung zwischen Arm und Reich spiegle sich vor allem in einem Nord- Südgefälle. Konkret werde dieser Konflikt in den zahlreichen afrikanischen Bootsflüchtlingen, die jedes Jahr vor der italienischen Küste ertrinken, so der Bischof.Religiöse ImpulseUnter dem Titel "At the Crossroads" referieren bis 30. August hochkarätige Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in der Tiroler Bergwelt über "Weichen, die Europa neu stellen muss, um der Zukunft gewachsen zu sein", wie es in der Ankündigung heißt. Das Tagesprogramm wird von "interreligiöse Meditationen" gerahmt.Die 20-minütigen Meditationen eröffnen jeweils um 8.30 Uhr das tägliche Vortrags- und Seminarprogramm. Gehalten werden die Meditationen u.a. vom Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Lothar Pöll (20. und 21. August), demevangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker (23. August), Innsbrucks Bischof Manfred Scheuer (25. August) sowie an weiteren Tagen von Vertretern des Judentums und des Islams.

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Bischof Scheuer: Kirche soll konfliktreiche Begegnungen befrieden