Papier zur Umsetzungsphase der Weltsynode erscheint am 7. Juli

Schreiben soll Leitlinien für Ortskirchen zur Umsetzung der Vorschläge der Weltsynode in die Praxis enthalten - Frist für Schlussberichte von Studiengruppen bis Jahresende verlängert

Der Vatikan wird am kommenden Montag (7. Juli) die angekündigten Erläuterungen zur Umsetzungsphase der im Oktober 2024 zu Ende gegangenen Weltsynode über Synodalität veröffentlichen. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des Generalsekretariats der Synode nach der jüngsten Sitzung der Mitglieder des Synodenrates vom 26./27. Juni hervor. Das in vier Kapitel gegliederte Schreiben sei ein Instrument zur "Begleitung der letzten Phase des synodalen Prozesses" und stehe "im Dienste des Dialogs zwischen den Ortskirchen und dem Generalsekretariat der Synode", heißt es. Es richtet sich insbesondere an die Diözesanbischöfe und nationalen Synodenteams in aller Welt und soll über die Website www.synod.va verfügbar sein.

Laut einem Mitte März, wenige Wochen vor dem Tod von Papst Franziskus, von Synoden-Generalsekretär Kardinal Mario Grech mit Zustimmung des Papstes vorgelegten Zeitplan, soll das Schlussdokument der Weltsynode in den nächsten drei Jahren auf lokaler, nationaler und kontinentaler Ebene evaluiert und umgesetzt werden. Zum Abschluss soll im Oktober 2028 eine Kirchenversammlung im Vatikan stattfinden. Ob es auch unter Papst Leo XIV. bei diesem Zeitplan bleibt, geht aus der aktuellen Mitteilung zunächst nicht hervor.

Die neuen Erläuterungen enthalten den Angaben zufolge eine Reihe von Hinweisen als Antworten auf Fragen, die in den letzten Monaten beim Generalsekretariat der Synode eingegangen sind. Sie seien quasi ein interpretativer Schlüssel für die Umsetzungsphase des synodalen Prozesses. Es sei vor allem Aufgabe der Ortskirchen, die maßgeblichen Vorschläge der Synodenversammlung in konkrete pastorale Praktiken in ihrem jeweiligen Kontext umzusetzen. Das Synodensekretariat habe die Aufgabe, "diesen Weg zu begleiten, zu unterstützen und den Austausch zwischen den Ortskirchen dabei zu fördern". Wie schon während der Weltsynode soll dafür das Prinzip des "zirkulären Dialogs" zwischen Ortskirchen, nationalen und internationalen Bischofskonferenzen sowie dem Synoden-Generalsekretariat leitend sein.

Im Rahmen des von Papst Franziskus gestarteten Projekts Weltsynode sollten neue Wege für eine synodalere Kirche mit mehr Teilhabe, also etwa zur Mitbestimmung von Laien und zu einem neuen Zuschnitt von Bischofs- und Priesteramt, gefunden werden. Das in mehrjährigen Beratungen erarbeitete Schlussdokument bestätigte Franziskus im vergangenen Oktober als Teil seines ordentlichen Lehramts. Die enthaltenen Hinweise können somit unmittelbar in den Ortskirchen umgesetzt werden. Der mittlerweile verstorbene Papst fügte allerdings hinzu, dass die Ortskirchen dies nicht als "einfache Anwendung von Richtlinien von oben" verstehen sollten, sondern als einen Prozess der Rezeption des Dokuments in einer Weise, die "an die lokalen Kulturen und an die Bedürfnisse der Gemeinschaften angepasst ist".

Frist für Studiengruppen verlängert
In Verbindung mit dem weiteren weltweiten Synodalen Prozess in der Kirche steht auch die Arbeit von zehn Studiengruppen. Papst Franziskus hatte während der Weltsynode angeordnet, zehn Themenkomplexe aus der Synodenversammlung in diesen Studiengruppen von Experten behandeln zu lassen. Darunter sind unter anderem die Frage nach dem Diakonat der Frau, die Verkündigung in einer digitalisierten Welt, mögliche Änderungen in der Priesterausbildung und die künftige Rolle der Bischöfe. 

Bis Ende Juni hätten die Abschlussberichte der Expertengruppen vorliegen sollen. "Im Einvernehmen mit dem Papst", wie es ausdrücklich heißt, beschlossen die Mitglieder des Synodenrats nun, diese Frist bis 31. Dezember 2025 zu verlängern. Als Grund wurden Verzögerungen wegen des Pontifikatswechsels geltend gemacht. Im Sinne der "Transparenz" seien die Studiengruppen aber ersucht worden, dem Generalsekretariat der Synode umgehend Kurzberichte zum Stand ihrer Arbeit vorzulegen, die nach Eingang ebenfalls auf der Synoden-Website veröffentlicht werden sollen.

Vom Papst empfangen
Papst Leo XIV. hatte die Mitglieder des Ordentlichen Rates des Generalsekretariates der Bischofssynode am 27. Juni in Audienz empfangen. "Synodalität ist ein Stil, eine Haltung, die uns hilft, Kirche zu sein und authentische Erfahrungen von Teilhabe und Gemeinschaft zu fördern", sagte Leo XIV. bei dem Treffen. 

"Die Bischofssynode behält selbstverständlich ihre institutionelle Physiognomie und wird zugleich durch die Früchte bereichert, die in dieser Zeit gereift sind", bekräftigte der Papst. "Und Sie sind die Verantwortlichen, die diese Früchte ernten und zukunftsweisende Überlegungen anstellen", wandte er sich an die Synodenrats-Mitglieder.

 

Eine Meldung von www.kathpress.at 

Papier zur Umsetzungsphase der Weltsynode erscheint am 7. Juli
Synoden-Generalsekretär Kardinal Mario Grech - Foto: Kathpress/Paul Wuthe