Synodaler Prozess trägt erste Früchte

Ergebnisse der Befragung wurden im Rahmen eines vorsynodalen Treffens präsentiert

Am 26. Februar 2022 fand im Rahmen eines vorsynodalen Treffens die offizielle Präsentation der Ergebnisse der synodalen Befragung statt. Mit über 1.000 Rückmeldungen von ca. 2.000 Personen ist diese erfreulich umfangreich ausgefallen. Anwesend waren bei diesem Treffen neben Bischof Hermann Glettler und dem gesamten Leitungsgremium der Diözese Innsbruck zahlreiche VertreterInnen aus verschiedenen Bereichen. „Das Treffen hat das breite Spektrum kirchlicher Berufungen in unserer Diözese abgebildet. Es ist gelungen, gut aufeinander zu hören“, fasst Bischof Hermann zusammen.

 

Ziel der ganztägigen Veranstaltung mit 50 TeilnehmerInnen war es, die Ergebnisse zu besprechen, um sie einerseits für den weiteren synodalen Prozess aufzubereiten und andererseits konkrete Handlungsziele für die Diözese Innsbruck abzuleiten. „Wir haben beim vorsynodalen Treffen erfahren, was ein aufmerksames Miteinander sein kann, was Akzeptanz und Toleranz meinen, und wie sehr das gute Zuhören eine starke Dynamik nach vorne bewirken kann“, so der für den synodalen Prozess in der Diözese zuständige Bischofsvikar Msgr. Jakob Bürgler.

 

Was macht die Diözese Innsbruck mit den über 1.000 Antworten? 

Ein eigens installiertes achtköpfiges Auswertungsteam hat jede der rund 1.000 Rückmeldungen der synodalen Befragung, die von 31. Oktober 2021 bis 31. Jänner 2022 erfolgte, gelesen und die Hauptthemen herausgearbeitet. Zum einen kam dabei ein starker Pfarrbezug zum Ausdruck: Als Ort der Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung wird neben dem sozialen Engagement der Kirche vor allem die Pfarre wahrgenommen, inklusive der dort vorhandenen Gruppen, Gremien und handelnden Personen. Dazu erklärt Jakob Bürgler: „Ich bin besonders beeindruckt davon, dass so viele Menschen die Kirche nach wie vor als starken Bezugspunkt für ihr Leben erfahren, dass sie ihr Herzblut einbringen wollen und um eine erneuerte Kirche ringen.“

 

Zum anderen wurden einige strukturelle und hierarchische Hindernisse angesprochen, die einen gemeinsamen Weg erschweren. „Auch in Zukunft dürfen uns unterschiedliche Positionen und Erwartungen an ,die Kirche‘ nicht lähmen. Allen Beteiligten war klar, dass Kirche keinen Selbstzweck hat. Gerade jetzt ist es notwendig, inmitten aller Unsicherheiten einen Dienst der Zuversicht zu leisten“, betont Bischof Hermann. Oft genannt wurde in der Umfrage das Thema Geschlechtergerechtigkeit und Diskriminierung sowie der Wunsch nach einem neuen Zugang zur Seelsorge für die Jugend und Familien. Jakob Bürgler ergänzt: „Die vielen kritischen Rückmeldungen im Zusammenhang mit Klerikalismus und Gleichstellungsfragen machen mich betroffen. Es ist uns beim Treffen in St. Michael gelungen, einige wesentliche Bereiche der Pastoral für Reflexion und Erneuerung zu formulieren. Diese werden in die weiteren Beratungen der Diözesanleitung eingespeist.“

 

Ergebnis soll veröffentlicht werden 

Nach der eintägigen, intensiven Diskussion der Themen beim vorsynodalen Treffen wird nun ein offizielles Dokument erstellt, das die Ergebnisse der Umfrage verschriftlicht und die daraus erarbeiteten Handlungsziele festhält. Die zehnseitige Synthese wird anschließend an die Bischofskonferenz für den weltweiten synodalen Prozess weitergeleitet. Außerdem wird die Diözese Innsbruck diese offizielle diözesane Eingabe voraussichtlich im April 2022 auf ihrer Webpage unter www.dibk.at/synode veröffentlichen.

  

Strategieprozess für die nächsten fünf Jahre startet 

„Das Vorsynodale Treffen hat gezeigt: Wir sind auf einem spannenden Weg“, dankt Jakob Bürgler allen, die beim synodalen Prozess „ihre Zeit und ihre Freude einbringen“. Die Diözese Innsbruck hat sich entschlossen, in einem Strategieprozess Ziele für die nächsten fünf Jahre zu definieren. Diese Ziele werden in den kommenden Wochen und Monaten auf Grundlage der Ergebnisse der synodalen Befragung ergänzt, um den gemeinsam eingeschlagenen synodalen Weg fortzusetzen.

: Bei einem vorsynodalen Treffen wurden die Befragungsergebnisse diskutiert. Bildnachweis: Kaltenhauser/dibk.at