Wenn das Herz an Herz Jesu übergeht
550 Jahre Schloss Wohlgemutsheim, 65 Jahre Don Bosco Schwestern in Baumkirchen und 10 Jahre Wiedereröffnung des Geistlichen Zentrums: Anlässe zu feiern gab es genug für die Don Bosco Schwestern in Baumkirchen. Der tragende Gedanke des großen Festes am Herz-Jesu-Sonntag war dabei: Das Herz geht über vor Freude.
Die Gemeinschaft der Don Bosco Schwestern von Baumkirchen, zahlreiche Mitschwestern von nah und fern, Pfarrgemeinde und politische Gemeinde von Baumkirchen mit Festabordnungen und Ehrengästen, unter ihnen Bischof Hermann Glettler und Landeshauptmann Anton Mattle, Freund:innen der Don Bosco Schwestern, verbundene Familien, und vor allem Kinder: Eine große Menschenmenge feierte gemeinsam die drei großen Jubiläen.
Hausoberin Sr. Maria Maxwald blickte in ihrer Begrüßung zunächst auf die bewegte Geschichte des Hauses zurück: „Noch bevor Christoph Kolumbus Amerika entdeckt hatte, wurde Schloss Wohlgemutsheim errichtet. Es hat vielen politischen und gesellschaftlichen Stürmen Stand gehalten und die unterschiedlichsten Menschen beherbergt. Angesichts der 550 Jahre dieses Hauses ist das Jubiläum ‚65 Jahre Don Bosco Schwestern vor Ort‘ ein sehr unbedeutendes kleines Jubiläum. Und doch meine ich sagen zu dürfen, dass wir Don Bosco Schwestern in diesen 65 Jahren zusammen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kleine Spuren hinterlassen haben: beim Spielen und Feste feiern, in den Heimstunden, in den Mütterrunden, in der Zusammenarbeit mit Schule und Pfarre, durch diverse Angebote, die im Haus stattgefunden haben und die Menschen auch von weiter her nach Baumkirchen gelockt haben.“ Vor 10 Jahren stand dann der Weiterbestand des Hauses auf dem Spiel: Im Jahr 2005 war die Entscheidung gefallen, den Standort Baumkirchen komplett aufzugeben. „Gott sei Dank wurde 2008 diese Entscheidung nach einer zweijährigen Projektphase revidiert“, so Sr. Maria Maxwald. „Mit viel Gottvertrauen haben wir uns dazu entschieden, den Standort von Grund auf zu erneuern.
Als solches ist das Tagungshaus heute aus Tirol nicht mehr wegzudenken. Stets sehr gut gebucht, bietet es den verschiedensten Gruppen Raum für Rückzug und Austausch, das eigene Programm der Don Bosco Schwestern bietet geistliche Vertiefung und Besinnung, einzigartig im deutschsprachigen Raum sind die „Mutter-Kind-Exerzitien“. Dazu kommt der dreigruppige Kindergarten unter der Leitung von Sr. Martina Nießner sowie der Hort für Volksschulkinder.
Bürgermeister Josef Schindl erinnerte sich in seiner Ansprache daran, wie er als Kind eine Schwester „mit einem kleinen Koffer in der Hand“ ins Schloss einziehen sah. Schon damals seien Kinder von berufstätigen Müttern ganztägig betreut worden, immer hätten sich die Schwestern mit ganzem Herzen für die Kinder und Familien eingesetzt: „Es gibt wohl keinen schöneren Ort als das Schloss Wohlgemutsheim“, so der Bürgermeister.
In der Festmesse weitete Bischof Hermann Glettler die Bedeutung des Herz-Jesu-Festes auf die Festgemeinde und insbesondere die vielen anwesenden Kinder aus: „Gott hat uns sein Herz gezeigt – ein Herz voll Liebe, ein menschliches Herz, in Jesus Christus“, so der Bischof. Spontan begann er mit den begeisterten Kindern das Lied „Mein Herz ist voll und es geht über“ zu singen. „Das Herz Gottes schlägt für die Welt – es braucht aber auch viele Menschen, die diesen Herzschlag aufgreifen, so wie hier in Baumkirchen!“, so der Bischof abschließend.
Nach der Herz-Jesu-Prozession folgte der landesübliche Empfang. Landeshauptmann Anton Mattle freute sich insbesondere über die Beteiligung der Kinder, die das Lied „Wir sind Gottes Familie kunterbunt“ zu Gehör brachten. Er dankte den Don Bosco Schwestern für ihren Einsatz für Allgemeinheit und Dorfgemeinschaft: „Das Herz spricht zum Herzen an diesem Ort: In allem hilfsbereit und herzlich sein, das leben die Don Bosco Schwestern vor. Sie sind Vorreiterinnen in Sachen qualitätsvoller und inklusiver Kinderbetreuung, und es ist mir ein Anliegen, sie auf diese Weise tirolweit auszubreiten“, so der Landeshauptmann.
Mit Speis und Trank, musikalischer Begleitung durch die örtliche Musikkapelle und vor allem vielen Spielmöglichkeiten für die Kinder klang der Festtag aus.
