Selbstverpflichtung der Diözese Innsbruck zur Gleichstellung von Frauen und Männern

Nach der Erstauflage im Jahr 2002 ist nun die überarbeitete Fassung der Selbstverpflichtung der Diözese Innsbruck zur Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern in ihrem Zuständigkeitsbereich erschienen.

Nach der Erstauflage im Jahr 2002 ist nun die überarbeitete Fassung der Selbstverpflichtung der Diözese Innsbruck zur Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern in ihrem Zuständigkeitsbereich erschienen. Ausgenommen vom Vorhaben der Gleichstellung ist der Empfang der Diakonats-, Priester- und Bischofsweihe und die Ausübung jener kirchlichen Dienste, die dem Weiheamt vorbehalten sind.

„ Ich bin sehr froh, dass wir als Diözese Innsbruck den Gleichstellungsplan der Frauen nicht erst jetzt erfunden haben, sondern schon seit Jahren praktizieren“, meint Generalvikar Jakob Bürgler. In der aktuellen Ausgabe seien lediglich Anpassungen vorgenommen worden. „Uns in der Leitung der Diözese ist es wichtig, dass wir einen guten Blick für die jeweils konkrete Lebenssituation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben“, erläutert der Generalvikar. Dies umfasse etwa die Berücksichtigung von Pflege- oder Erziehungsaufgaben in den Familien. Die Diözese bemühe sich, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Anstellungen zu bieten, die es ermöglichen, die jeweilige Lebenssituation gut zu meistern. Derzeit bedeute Gleichstellung meist Frauenförderung. Es gebe aber auch Arbeitsbereiche, in denen die Anzahl der Frauen wesentlich höher sei, als jene der Männer, z. B. im Religionsunterricht. „Da geht es um eine Gleichstellung der Männer“, so Bürgler.

Frauen tun der Kirche gut 

Auch Karin Bauer, Leiterin der diözesanen Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, zieht ein positive Bilanz. „Mittlerweile sind mehr Frauen in Leitungsfunktionen zu finden als noch zum Zeitpunkt des ersten Gleichstellungsplanes“, konstatiert Bauer und verweist auf die Leiterin des Seelsorgeamtes und die neu bestellte Ordinariatskanzlerin. Die Diözese sei durchwegs um gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf bemüht. Allgemein ist Bauer davon überzeugt, dass  „der Kirche Frauen in Leitungsfunktionen gut tun.“

Den Mensch in den Mittelpunkt stellen 

Als Vorsitzende des Betriebsrats der Diözese Innsbruck sieht es Rolanda Hörmanseder als Verpflichtung der Kirche, bei allen Entscheidungen den Menschen in die Mitte zu stellen und seine Würde zu achten. „So ist es eine selbstverständliche Konsequenz, sich für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern einzusetzen“, meint Hörmanseder. Und auch wenn es in Bezug auf das Weiheamt für manche Menschen eine schmerzliche Einschränkung gebe, sei die Diözese Innsbruck seit vielen Jahren gegenüber ihren Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern bemüht, Gleichstellung umzusetzen und zu leben. „Dieses Anliegen ist durch die Bestimmungen im Kollektivvertrag und in den Betriebsvereinbarungen schriftlich verankert und wird in der betrieblichen Praxis auch umgesetzt“, versichert Hörmanseder. Auch sie nennt die Vereinbarung von Familie und Beruf als wichtiges Anliegen. Ebenso werde das ernsthafte Bemühen der Diözese bei der praktischen Umsetzung der Gleichstellung deutlich in der Einrichtung eines Genderteams, in der Bestellung von AnsprechpartneInnen für MitarbeiterInnen in Gleichstellungsfragen, in der konsequenten Anwendung geschlechtergerechter Sprache und vor allem im nun neu überarbeiteten Gleichstellungsplan.

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