Salzburger Tagung fragt "Wie politisch ist Religion?"

Kommission Weltreligionen: Hochaktuelle Thematik, "gerade jetzt, wo von verschiedensten Seiten neue Konflikteskalationen gesetzt werden" - Neuer Webauftritt soll über Arbeit der Kommission informieren und "Grundlagendokumenten und Meilensteinen des interreligiösen Dialogs" sichtbar machen

"Wie politisch ist Religion?", dieser Frage geht die Kommission Weltreligionen der Österreichischen Bischofskonferenz in ihrer Frühjahrstagung nach. Das Thema sei "hochaktuell", betonte der Vorsitzende der Kommission, Militärbischof Werner Freistetter, in einer Aussendung. "Gerade jetzt, wo von verschiedensten Seiten neue Konflikteskalationen gesetzt werden, sei es in Äthiopien, Nicaragua, Myanmar oder der Ukraine, ist es umso dringlicher, dass Menschen aller Religionen und politischen Orientierungen miteinander aktiv den Frieden und das Wohl der Gemeinschaft suchen", so der Bischof.

 

Bei der Tagung, die am 9. März im Salzburger Bildungshaus St. Virgil stattfindet, sollen Expertinnen und Experten verschiedener Fachbereiche zu Wort kommen. Angekündigt sind u.a. EU-Kommissar a.D. Franz Fischler, die Innsbrucker Religionswissenschaftlerin Magdalena Modler-El-Abdaoui, der Wiener Theologe Kurt Appel und der Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger. Ziel sei es, "ein Zeichen zur Förderung des interreligiösen Dialogs" zu setzen, heißt es vonseiten der Veranstalter. Aktuelle Ausblicke in einzelne konkrete Konfliktregionen wie Myanmar, Armenien/Aserbaidschan, Bosnien-Herzegowina sowie den afrikanischen Kontinent sollen die weltweite Brisanz der Thematik veranschaulichen.

 

Ebenso sollen auch führende Vertreter der in Österreich präsenten Religionsgemeinschaften zu Wort kommen. "Wenn Politik die Sorge um das Gemeinwohl bedeutet, können Religionen mit ihrem transnationalen Zugang nie unpolitisch sein." Dieses Engagement verwirkliche sich global ebenso wie lokal in Kooperation mit den staatlichen, europäischen oder weltweiten Institutionen - auf der Ebene zivilgesellschaftlichen Engagements - aber auch im Widerstand gegen als unmenschlich verstandene Formen und Inhalte von Politik, so die Kommission.

 

Neuer Webauftritt
Mit einem neuen Webauftritt möchte die Kommission in Zukunft noch besser über ihre Arbeit informieren. Unter www.kommissionweltreligionen.at soll neben Grundlagendokumenten und Meilensteinen des interreligiösen Dialogs auch österreichische Aktivitäten, etwa die jährlichen Tagungen zur Förderung des interreligiösen Dialogs, dokumentiert werden. 

 

In Zusammenarbeit mit dem Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog suche auch Österreichs Katholische Kirche "in Wort und Tat das Gespräch mit Gläubigen anderer Religionen und Vertreter*innen von Weltanschauungen". Die Internetseite verstehe sich auch als Vernetzungsorgan der österreichischen katholischen Dialogverantwortlichen sowie als einfaches Informationsangebot für Interessierte jeder religiösen und politischen Zugehörigkeit.

 

(Info: http://www.virgil.at/bildung/veranstaltung/wie-politisch-ist-religion-22-0231/)
Eine Meldung von www.kathpress.at