Millionen Schritte für eine gerechtere Welt

Bis 8. Jänner sind wieder rund 10.000 Kinder und Jugendliche in Tirol als SternsingerInnen unterwegs. Jede Spende zählt!

Bis Sonntag, 8. Jänner 2023 sind wieder rund 10.000 Kinder und Jugendliche in ganz Tirol als SternsingerInnen unterwegs. Als Heilige Drei Könige verkleidet, wandern sie von Haus zu Haus, bringen den Segen und bitten um Spenden für Not leidende Menschen. Im Vorjahr konnten – trotz Coronaeinschränkungen – rund 1,3 Millionen Euro gesammelt werden.

Unterstützung für rund 500 Hilfsprojekte  

Schwerpunkt der Sternsingeraktion 2023 ist „Wasser sichert Überleben“ für Hirtenvölker im nördlichen Kenia. Wegen der Klimakrise bleibt in Samburu und Marsabit der Regen aus. Die Tierherden der Hirtenvölker finden weder Wasser noch Futter, viele verenden. Familien leiden deshalb an Hunger und ohne sauberes Trinkwasser entstehen Krankheiten wie Cholera oder Typhus. Medizinische Behandlung ist weit entfernt und kaum leistbar. Kinder sind besonders von Unterernährung und fehlender Schulbildung betroffen.

Spenden an die Sternsingeraktion sichern sauberes Wasser und damit das Überleben. Wasserstellen mit solarbetriebenen Pumpen wurden eingerichtet. Auch die Nahrungssituation wird verbessert: Mit Pflanzen, die Trockenheit aushalten, und mit dem Anlegen von Gemüsegärten. Hirtenkinder, die tagsüber auf die Herden aufpassen, lernen in speziellen Abendschulen Lesen, Schreiben und Rechnen. Frauen schließen sich zusammen und steigern das Familieneinkommen. z.B. mit Hühnerzucht oder der Herstellung von Perlenketten und Seife aus Aloe Vera.

Bischof Glettler: SternsingerInnen sind jugendliche Mutmacher 

Bischof Hermann Glettler bezeichnet die SternsingerInnen als „jugendliche Mutmacher“. Der Bischof weiter: „Ihre Besuche bringen Klang und Geschmack der Weihnacht in die Häuser. Vor allem vermitteln sie die Zuversicht, dass es Sinn macht, sich für Menschen in Not einzusetzen. Ich danke allen herzlich, die unsere königlichen Botschafter aufnehmen und mit ihrer Spende die diesjährige Aktion unterstützen.“

Lea Rubisoier, 1. Vorsitzende der Katholischen Jungschar der Diözese Innsbruck, erweitert den Dank: „Ich möchte mich bei all den tausenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bedanken, die zum Gelingen der Sternsingeraktion beitragen. Für mich bedeutet Sternsingen die Friedensbotschaft zu vermitteln und gleichzeitig Solidarität zu leben."

Jede Spende zählt – auch online möglich 

Die OrganisatorInnen der Aktion betonen: „Jede Spende zählt!“ Falls Sternsingerkinder Menschen zu Hause nicht antreffen können, ist es auch möglich, online bzw. über Erlagschein zu spenden. Zum „Vierten König“ werden daher alle, die mit einer Spende den Einsatz der Kinder unterstützen, auch mit einer Spende auf das Spendenkonto der Dreikönigsaktion (IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330) oder online über www.sternsingen.at/spenden

 

Wissenswertes rund um die Sternsinger

Was bedeuten die Namen Caspar, Melchior, Balthasar?   

In der Bibel werden die Namen nicht genannt, sie tauchten erst viel später auf. Caspar bedeutet Schatzmeister (persisch). Melchior heißt: König des Lichtes (hebräisch). Balthasar bedeutet in der aramäischen Sprache: Beschütze sein Leben. Mehr Infos https://www.dka.at/sternsingen/hintergruende-zum-sternsingen

Was bedeutet 20–C+M+B–23 ?  

C+M+B (das dritte + steht über dem M) bedeutet "Christus mansionem benedicat", übersetzt "Christus segne dieses Haus", und soll Frieden und Segen für das kommende Jahr bringen. Die drei Kreuze stehen für die Dreifaltigkeit. Früher galt der Dreikönigssegen als Schutz gegen "Zauberey", geweihtes Dreikönigswasser wurde gegen Krankheiten verabreicht und auf die Felder gesprüht. Es hieß, dass jene Felder, über die die Sternsinger*innen gehen, doppelte Ernte bringen. 

Wie viele Sterndeuter waren es?  

Wie viele Sterndeuter nach Bethlehem kamen, wissen wir nicht. Papst Leo der Große schloss im 5. Jahrhundert darauf, dass drei Gaben auf drei Überbringer hinweisen würden. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wurde zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt. Die drei Sterndeuter verkörpern der Legende nach auch die drei Lebensalter: Jüngling, Mannesalter und Greis. Daraus entstand die Tradition des Schminkens von Bärten: der weißbärtige Greis, der schwarzbärtige Mann und der bartlose Jüngling.

Die drei Gaben der Heiligen Drei Könige 

Der Überlieferung nach brachten die Sterndeuter dem Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold für das Königliche, Weihrauch für das Göttliche und Myrrhe für das sterbliche, Menschliche.

Gold – die Gabe des Melchiors   

Gold war das würdige Geschenk an einen König. In der katholischen Kirche wird Gold in vielfältiger Weise verwendet, denn Gold ist ein wunderbares Metall. Übrigens: Die Gewinnung von Golf bringt vielerorts Schäden für Mensch und Umwelt mit sich. Die Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar, will erreichen, dass in der Katholischen Kirche das Bewusstsein für die Schattenseiten des Goldes wächst und sich dementsprechend der Umgang mit Gold ändert. Mehr dazu https://www.dka.at/gold

Weihrauch – die Gabe des Balthasar  

Weihrauch symbolisiert die Gegenwart Gottes und das Gebet. Der aufsteigende Rauch, als Verbindung zwischen Erde und Himmel, galt schon vor Jahrtausenden als heilig. Er steht auch für Reinigung und gilt als Heilmittel. Gerade jetzt in den 12 Raunächten vom 25. Dezember bis zum 5. Jänner - der “Zeit zwischen den Jahren” wird er auch zum Räuchern von Wohnräumen und Ställen benutzt. Diese alte Tradition erhält nun wieder mehr Beachtung.

Myrrhe – die Gabe Caspars  

Das Baumharz Myrrhe erinnert daran, dass Gott zu uns als ein verletzliches, sterbliches Menschenkind gekommen ist. Myrrhe sollte gegen Entzündungen wirken, galt als desinfizierend, blutstillend und schmerzlindernd. Nach der Bibelgeschichte hat Jesus nicht nur zur Geburt, sondern auch noch am Kreuz Myrrhe bekommen. Damals war die schmerzstillende Wirkung offenbar bekannter als heute.

Die SternsingerInnen sind wieder unterwegs. Im Bild eine Gruppe aus Neustift im Stubaital. Bild: dka Innsbruck