Letzte Vorbereitungen für das Fest der Seligsprechung

Zur Seligsprechung von Provikar Carl Lampert werden zahlreiche Gläubige aus der Diözese Innsbruck nach Dornbirn reisen.

Die Diözese Innsbruck wird bei der Seligsprechung von Provikar Carl Lampert in der Pfarrkirche St. Martin in Dornbirn stark vertreten sein. Neben Bischof Scheuer und den Mitgliedern der Diözesenleitung werden Ehrengäste aus Politik und Kultur zur Feier nach Vorarlberg reisen. Auch ein Pilgerbus mit 50 Personen ist bereits voll ausgebucht und wird am Sonntag zu MIttag von Innsbruck abreisen.

Im Pilgerbus wird  auch eine Delegation der Ökumenischen Friedensbewegung Pax Christi mitreisen. Die Friedensbewegung bemüht sich in Zusammenhang mit der Seligsprechung von Carl Lampert darum, die Erinnerung an den gewaltfreien Widerstand des NS-Märtyrers wach zu halten. Die Predigt bei der Seligsprechung wird übrigens Innsbrucks Diözesanbischof Bischof Manfred Scheuer halten. Mit ihm werden 31 Bischöfe an der Feier teilnehmen.

Die Feier der Seligsprechung wird im neuen Spartenkanal ORF III live übertragen. Der neue Sender ist über Satellit (Astra) sowie terrestrisch (via TVB-T in den Ballungsräumen) zu empfangen. Die Übertragung beginnt um 15.50 Uhr.

Der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, wird am kommenden Sonntagnachmittag in der Pfarrkirche Dornbirn-St. Martin die Seligsprechung von Provikar Carl Lampert (1894-1944) verkünden. Knapp 2.000 Gläubige haben sich bereits Platzkarten zur Teilnahme an der Feier gesichert, wie die Diözese Feldkirch am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekannt gab. Um möglichst vielen Gläubigen die Gelegenheit zum Mitfeiern zu geben, wird die größte Kirche Vorarlbergs für die Seligsprechung um ein transparentes Zelt auf dem Dornbirner Marktplatz „erweitert". Per Videoübertragung kann die Messe auch in der Franziskanerkirche mitgefeiert werden.

Die Feier beginnt bereits um 15.30 Uhr mit musikalischen Werken des vorarlberger Komponisten Helmut Sonderegger. Um 16 Uhr, der Uhrzeit der Hinrichtung von Carl Lampert, beginnt mit einer Schweigeminute der Festgottesdienst zur Seligsprechung. Im Anschluss daran werden in vielen Pfarrern Voralrbergs und Tirols 15 Minuten lang die Glocken läuten.

Der in Göfis in Vorarlberg geborene Carl Lampert geriet nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 schon bald in Konflikt mit den neuen Machthabern. Aufgrund einer Todesanzeige, die er für den 1940 im Konzentrationslager Buchenwald ermordeten Priester Otto Neururer verfasste, wurde er in Innsbruck inhaftiert. Später kam der Provikar der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch in die Konzentrationslager Dachau und Sachsenhausen-Oranienburg. Wegen angeblicher Spionage wurde er zum Tode verurteilt und am 13. November 1944 in Halle an der Saale durch das Fallbeil hingerichtet. Das Seligsprechungsverfahren war vor 13 Jahren vom damaligen Feldkircher Bischof Klaus Küng eingeleitet worden.

"Carl Lampert ist für die Recht der Kirche eingetreten in einer Zeit, in der das Recht gebeugt wurde, in Zeiten, in denen Menschenrechte durch das Recht des Stärkeren ersetzt wurden", sagt Bischof Manfred Scheuer zur Seligsprechung von Lampert. Er habe die Gabe der Unterscheidung der Geister gehabt, so Scheuer: "Die Unterscheidung zwischen dem wahren Gott der Liebe und den Götzen der Rasse und der Macht, zwischen Jesus Christus und den Verführern, zwischen dem Heiligen Geist und dem Ungeist der Menschen und Gott verachtenden Barbarei." Carl Lampert gebe uns heute zu denken, damit die Frage nach Recht und Unrecht nicht zu einer Position des bloßen Geschmacks verkomme und die Unterscheidung zwischen sittlichen Prinzipien und verbrecherischen Grundsätzen nicht auf die Ebene des Durchsetzungsvermögens verfalle, so der Bischof.

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