Karfreitag: Tag der Kreuzigung und Trauer

Strenger Fast- und Abstinenztag – Kreuzverehrung – Ostergräber

Im Mittelpunkt der Karfreitagsliturgie stehen die Leidensgeschichte Christi, die großen Fürbitten und die Kreuzverehrung. Viele Gläubige nehmen an diesem Tag an einem Kreuzweg teil, bei dem an 14 Stationen an den Leidensweg gedacht wird. Der Karfreitag ist wie der Aschermittwoch ein sogenannter strenger Fast- und Abstinenztag. Schon im 2. Jh. ist ein zweitägiges oder 40stündiges Fasten bezeugt, das sich bis zum 5. Jh. bereits auf drei Tage -vom Karfreitag bis Ostersonntag- ausgedehnt hatte.   
  

Das Aufstellen von Ostergräbern ist ein verbreiteter Brauch in Tiroler Kirchen. Sie können ausgesprochen groß sein und müssen dann von mehreren Personen gemeinsam aufgebaut werden. Im 20. Jahrhundert wurden Ostergräber seltener, erfreuen sich aber seit dem Ende des 20. Jahrhunderts/Beginn des 21. Jahrhunderts wieder größerer Beliebtheit. Typisch für die Ostergräber sind Lichter hinter verschiedenfarbigen mit Wasser gefüllten Glaskugeln. Der Übergang zwischen Fastenkrippe und Ostergrab kann fließend sein. 

 

In drei Gemeinden in Tirol ist die Tradition einer Karfreitagsprozession erhalten geblieben – in Nauders, Thaur und Arzl im Pitztal. Am Ende dieser Umzüge wird eine Jesus-Figur ins Ostergrab gelegt. Besonders bekannt ist Nauders in diesem Zusammenhang mit seiner Heiliggrab-Bruderschaft. In einzelnen Gemeinden wie in St. Veit in Defereggen halten die Schützen die Grabwache. 

Foto: Cincelli/dibk.at