Caritasdirektor fordert tirolweites Angebot der Familienhilfe

Die Wiedereinführung der Landesförderung für die Familienhilfe und eine lückenlose Versorgung demenzkranker Menschen fordert Caritasdirektor Georg Schärmer.

Zwei klare Ansagen an die Adresse der Landesregierung formulierte Caritasdirektor Georg Schärmer im heutigen Pressegespräch: Die Streichung der Landesförderung für Familienhilfe sei ein sozialpolitischer Betriebsunfall. „Familienhilfe ist eine heilsame Infusion gegen Überforderung und die beste Vorsorge, um Krisen gar nicht eskalieren zu lassen“, forderte er ein tirolweites, gefördertes Angebot, einen Rechtsanspruch für Familien mit behinderten Kindern und die Aufnahme von Verhandlungen mit Sozialversicherungspartnern und Ärztekammer, um bei Überforderungssyndromen Familienhilfe auf Krankenschein verschrieben zu bekommen.
Bei der Betreuung und Pflege älterer, kranker Menschen ortete er richtige Schritte, aber noch große Lücken. „Mit dem Strukturplan Pflege hat die Landesregierung A gesagt, in manchen Bereichen auch B, jetzt aber müssen wir weiterbuchstabieren“. Angebote für demenzkranke Menschen und deren Angehörige fehlen ebenso wie Kontrollen und klare Strukturen im Bereich der 24-Stunden-Pflege. „Es muss zum guten Ton gehören, dass man auf sich schaut. Dafür braucht es aber entsprechende Strukturen“, so Caritasdirektor Georg Schärmer.
Demenzexpertin Petra Jenewein appellierte, dass pflegende Angehörige nicht nur Wertschätzung gebühre, sondern vor allem Entlastung. „Pflegende Angehörige erkranken um ein Drittel öfter an Depressionen als die durchschnittliche Bevölkerung. Sie brauchen selbst die Pflege ihrer Seele, sei es durch Beratung, Betreuung durch professionelle Dienste, Begleitung durch Ehrenamtliche oder auch einschlägige Bildungsangebote. Einen ersten Schritt habe die Caritas mit dem Demenz-Servicezentrum in diese Richtung getan.
Caritas & Du: Inlandssammlung 2012
Die Caritas Tirol hilft konkret, unbürokratisch und schnell. Möglich machen das die zahlreichen Beratungsangebote wie das Beratungszentrum in Innsbruck oder die regionalen Beratungsangebote in der ganzen Diözese. Weitere Hilfsangebote: Der an 365 Tagen im Jahr geöffnete Bahnhofsozialdienst, Drogeneinrichtungen wie die Mentlvilla, das KOMFÜDRO und das abrakadabra oder Angebote für Menschen mit Behinderung. Die Spenden der Inlandssammlung werden zur Finanzierung der rund 40 Caritas Einrichtungen und Projekte in Tirol eingesetzt.
„Kleine und große Not ist allgegenwärtig. Kleine und große Wunder sind allgegenwärtig. Die Herausforderung besteht darin, das eine ins andere zu verwandeln. Dazu ist Caritas als Organisation da. Aber wir schaffen es nicht alleine, die Not aus der Welt zu schaffen. Wir brauchen das Du", bittet der Caritasdirektor die TirolerInnen um Unterstützung. 

www.caritas-tirol.at
  

georg_schaermer_1.jpg
Diözese Innsbruck - Aktuell