Caritas hilft an zwei Krisenherden und baut auf Tiroler Solidarität

Im Sommer bittet die Caritas Tirol traditionell um Spenden für Hilfsprojekte im Ausland. Heuer hilft sie an zwei Krisenherden: Den Flüchtlingen im Libanon und den hungernden Menschen in Westafrika. Dabei hofft sie auf die große Hilfsbereitschaft der ...

Im Sommer bittet die Caritas Tirol traditionell um Spenden für Hilfsprojekte im Ausland. Heuer hilft sie an zwei Krisenherden: Den Flüchtlingen im Libanon und den hungernden Menschen in Westafrika. Dabei hofft sie auf die große Hilfsbereitschaft der Tirolerinnen und Tiroler. 

Wenn wir von den Massen sprechen, die ans Meer flüchten, dann meinen wir die Urlauber aus dem Norden. Eine Flucht ganz anderer Art spielt sich seit Jahren an der Grenze Syriens zum Libanon ab. Rund zwei Millionen Menschen - zumeist Frauen und Kinder - sind vor dem Krieg in Syrien in den Libanon geflohen, einem Land am Mittelmeer, nicht einmal so groß wie Tirol. Rund 3.500 Menschen, manchmal auch 10.000, überqueren jeden Tag die Grenze zum Libanon, auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Elend, auf der Suche nach einem Ort, wo sie in Frieden leben können.

"Im Grunde nicht beschreibbar" nennt Caritasdirektor Georg Schärmer angesichts dieser Zahlen das Elend der Menschen im Libanon. Man stelle sich vor, Tirol müsste binnen drei Jahren eine Million Menschen aufnehmen - und diese ernähren, für sanitäre Einrichtungen, für schulische Bildung sorgen...

Es liegt nahe, dass die traditionelle Augustaktion der Caritas heuer auch im Libanon helfen will, nicht nur in Westafrika (Burkina Faso und Mali), wie in all den Jahren zuvor. Aber auch dort droht eine Hungerkrise. Die Nahrungsmittel gehen zur Neige, die nächste Ernte ist nicht vor Oktober zu erwarten.

Es braucht eine verstärkte Solidarität
Auf diesem Hintergrund fällt der Appell der Caritas heuer entsprechend deutlich aus. Um an beiden Krisenherden helfen zu können, braucht es die Solidarität vieler Menschen in Tirol. "Die Vorgänge in Syrien, im Libanon, die Hungerkrise in Westafrika sind ein Aufruf für eine verstärkte Solidarität", sagte Bischof Scheuer bei der Pressekonferenz zum Start der Augustaktion am 4. Juli in Innsbruck. Wie Papst Franziskus appellierte auch Bischof Scheuer, einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit" entgegenzuwirken. Die internationale Solidarität brauche einen politischen Dialog, um Veränderungen herbeizuführen, aber auch den Verzicht auf einen Teil des Wohlstandes, so Scheuer. 

Flüchtlinge mit dem Wichtigsten versorgen
Die Pressesprecherin der Caritas, Ulli Pizzignacco-Wiedenhofer, hat Flüchtlingscamps im Libanon besucht und berichtet vom Kampf der Hilfskräfte gegen das Elend. Die großen Herausforderungen sind die Versorgung der Menschen mit Grundnahrungsmitteln, sauberem Wasser, einer soliden Unterkunft und sanitären Einrichtungen sowie Gesundheitsversorgung. Die Hilfsgelder aus Tirol sollen vor allem dafür verwendet werden, den Menschen, die frisch über die Grenze gekommen sind, mit dem Wichtigsten zu versorgen. 

Nahrung wird knapp in Mali und Burkina Faso
Seit 40 Jahren hilft die Caritas Tirol in Burkina Faso und Mali in Westafrika. Auch heuer ist diese Hilfe wieder dringend nötig, denn die Nahrungsmittel der letzten Ernte im Oktober gehen zur Neige. Die nächste Ernte kann aber nicht vor Oktober erfolgen, so Andrä Stigger, Leiter der Auslandsabteilung der Caritas. "Wir brauchen dringend Nahrungsmittel, um die Monate bis Oktober zu überbrücken", so Stigger. Konkret soll rund 12.000 Menschen mit Tiroler Spenden geholfen werden, rund 3.000 Kinder sollen angereichertes Mehl erhalten, um der drohenden Unterernährung begegen zu können. 

Vorzeigeland Tirol
Die Caritas hilft also heuer an zwei Fronen. Dafür ist auch mehr Geld nötig, das auf die Spendenkonten fließen soll. Wie stark die internationale Hilfsbereitschaft in Tirol verwurzelt ist, zeigt Caritasdirektor Georg Schärmer: "Wir sind ein Vorzeigeland internationaler Hilfe. Die Sternsingeraktion ist in Tirol entstanden, ebenso die SOS-Kinderdörfer und auch die Auslandshilfe der Caritas". Gegenseitige Hilfe sei in Tirol ein Dauerauftrag, der auch aus der eigenen Erfahrung von Hunger, Naturkatastrophen und Krieg genährt werde, so Schärmer. Mit den Spenden könnten die Tirol die Botschaft in die Welt schicken: "Ihr seid nicht vergessen". Es zähle zum Bewegendsten, zu erleben, dass Menschen jemandem etwas geben, obwohl sie ihn gar nicht kennen, so Schärmer. 

Viele Möglichkeiten, seine Solidarität zu zeigen
Mit speziellen Spendenaktionen wartet daher heuer die Augustaktion der Caritas auf. Den Auftakt macht eine Aktion am 1. August in der Maria-Theresien- Straße in Innsbruck. Am Tag darauf, 2. August, bitten freiwillige MitarbeiterInnen der Caritas vor allen MPreis-Filialen um Spenden. Freiwillige, die sich an dieser Aktion als Sammler beteiligen wollen, können sich bei der Caritas melden. 

Eine Spendenidee für Zuhause ist das "Marmeladeglas als Katastrophenhelfer": Ein leeres Marmeladeglas, mit einem Etikett der Caritas beklebt, wird zum Sammelglas für Münzen und Scheine, die dann der Caritas gespendet werden. Die Etiketten sind bei der Caritas erhältlich.

 

Spendenkonto:
Raiffeisenlandesbank Tirol
IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950
BIC: RZTIAT22
Kennwort "Kampagne gegen den Hunger 2014" 

Online Spenden 

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