Beruhigen, begleiten, befähigen – heutiges Profil des Diakonats
Für Tobias Höck ist die Diakonenweihe ein Zwischenschritt zur Priesterweihe ist, wurde Juric zum Ständigen Diakon geweiht. Die beiden sind bereits als Seelsorger in der Diözese Innsbruck tätig.
In seiner Predigt formulierte Bischof Hermann drei Aufträge, die ein heutiges, jesuanisches Profil des Diakonats skizzieren könnten: Ruhe vermitteln, Menschen begleiten und zu einem konkreten Dienst an den Notleidenden befähigen: beruhigen, begleiten, befähigen.
- Beruhigen
Bischof Glettler zitiert Jesus mit „Bleibt in meiner Liebe!“ Und setzt fort: „Jesus benennt das Verweilen bei ihm als Voraussetzung, um ein Plus an Frieden in die Welt bringen zu können. Bei ihm bleiben und sein Wort als Lebensquelle ernstnehmen – nur dadurch kommt es zu einer inneren Sammlung, zu einer geistvollen ‚Ruhe des Herzens‘. Sie unterscheidet sich von jeder Verharmlosung einer konfliktreichen Situation.“
Und an die Diakone gerichtet, ermuntert der Bischof: „Das Gebet ist für diesen Auftrag die entscheidende Grundlage. Arbeitet bitte an einer verlässlichen Kultur des Gebetes. Und ebenso wichtig ist, was in der Lesung benannt wird: ‚Seid schnell im Hören, langsam im Reden!‘“
- Begleiten
Bischof Glettler sieht im „Begleiten“ den gesamten Dienst eines Diakons im Sinne des Evangeliums zusammenfasst. „Begleiten heißt“, so der Bischof. „sich auf die Lebensrealität, auf Freude und Sorge eines Menschen einlassen. Begleiten heißt mit Sicherheit nicht, unbeteiligt neben jemanden herzulaufen. Begleiten meint ein freundschaftliches Mit-Gehen, ein aufmerksames An-der-Seite-sein, ohne jedoch den begleiteten Menschen in die eigene Spur zwingen zu wollen.“
- Befähigen
„‘Befähigen‘ scheint mir ein weiteres, wichtiges Tun-Wort zeitgemäßer Diakonie zu sein, so Glettler. „Es ist längst nicht mehr möglich, dass einzelne Seelsorger, Laien oder Priester, geweiht oder nicht, die einzigen ‚Versorger‘ und seelsorglichen Bezugspersonen für die Menschen in den ihnen anvertrauten Gemeinden sind. Wir brauchen Multiplikatoren im Tun des Guten.“ Meist seien es nicht Appelle, die Wirkung zeigen, sondern es ist die Freude, die Engagierte ausstrahlen. Befähigen setzt voraus, Hoffnung im Herzen zu tragen, so Glettler. Und abschließend an die Weihekandidaten: „In der Verbundenheit mit ihm seid ihr Menschen, die beruhigen, begleiten und befähigen. Wir wünschen Euch den Segen Gottes für diesen wertvollen Dienst in unserer nervösen Zeit.
Neue Diakone Tobias Höck und Danijel Juric
Das Diakonat
Das Diakonat war vom Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) als eigene und beständige hierarchische Stufe - wie es schon in der frühen Kirche üblich war - wiederhergestellt worden. Seit 1968 können auch verheiratete Männer in der katholischen Kirche zu "Ständigen Diakonen" geweiht werden. Tätig sind Diakone in der Liturgie, der Verkündigung und im karitativen Bereich. In der Liturgie sind sie an der quer über der Brust getragenen Stola zu erkennen. Zum spezifischen Profil eines Diakons gehört der Dienst an den Armen und Benachteiligten.
Neben dem verheirateten Diakon gibt es auch den unverheirateten. Dieser muss vor der Weihe das Zölibatsversprechen ablegen. Für die meisten unverheirateten Diakone ist der Diakonat ein Zwischenschritt zur Priesterweihe.
