Begräbnisse leiten mit Sendung und Können
Es war ein feierlicher Moment im Innsbrucker Dom zu St. Jakob für zwölf Personen, die am diözesanen Lehrgang für Begräbnisleitung teilgenommen haben. Im Rahmen einer feierlichen Vesper wurden sie von Bischof Hermann Glettler am Montag, 26. Juni 2024, offiziell beauftragt und in ihre neue Aufgabe gesendet. In feierlicher Form wurde zum Ausdruck gebracht, dass sie den Dienst in ihrer Pfarre oder kirchlichen Einrichtung mit Legitimation der Kirche tun.
Begräbnisse wollen gelernt sein
Zwölf waren es, die an dem Lehrgang teilgenommen haben, der vom vergangenen September bis Juni lief. Schnell lernten die Teilnehmenden, dass sich alle in einer individuellen Situation wiederfinden: Stadt und Land haben unterschiedliche Gepflogenheiten; jede verstorbene Person ist in ihrer Einzigartigkeit zu sehen; die Wünsche der Angehörigen werden sorgsam berücksichtigt; gutes Einvernehmen mit den Bestattungsunternehmen ist grundlegend. Die neuen Begräbnisleiterinnen und -leiter haben ein großes Repertoire, um auf den je einzelnen Todesfall einzugehen und die Beerdigung bzw. Urnenbeisetzung umsichtig zu leiten und zu gestalten – immer mit dem Fokus, die Hinterbliebenen auf ihrem Weg des Abschiednehmens und Trauerns rituell und persönlich zu begleiten, bis diese wieder Kraft, Mut und Vertrauen ins Leben gewinnen.
Werk christlicher Barmherzigkeit
Tote zu begraben und Trauernde zu trösten gehört seit jeher zu den christlichen Werken der Barmherzigkeit. Hier ist die Kirche als Gemeinschaft gefragt und die damit verbundenen Aufgaben sind auf viele Schultern verteilt: Priester, Diakone, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitenden in den Pfarren engagieren sich Woche um Woche für eine würdevolle Begräbniskultur.
Kurs alle zwei Jahre
Der diözesane Lehrgang, der alle zwei Jahre stattfindet, bietet die Möglichkeit zur Auseinandersetzung auf drei Ebenen: Erarbeiten der pastoralen und theologischen Grundlagen zu Fragen von Tod und Trauer; Kennenlernen und Umsetzen der kirchliche Richtlinien für eine Bestattung im christlichen Sinn; Reflexion und Erweiterung der eigenen Kompetenzen im Rahmen einer ausgedehnten Praxisphase.
