Barmherzige Schwestern nehmen 130 Asylwerber auf
Flüchtlingshilfe konkret: Die Barmherzigen Schwestern in Innsbruck nehmen ab Mitte Oktober 130 Asylwerber auf. Katholische Jugend und youngCaritas sammelten 1.000 Hygienepakete für Flüchtlinge.
In nur zwei Tagen sammelten die Katholische Jugend und die youngCaritas nach einem diözesaninternen Aufruf mehr als 1000 Hygienepakete für Flüchtlinge. „Wir waren überwältigt und begeistert von der großartigen Hilfsbereitschaft“, so das einhellige Fazit von Roman Sillaber und Johanna Fehr von der Katholischen Jugend sowie Kerstin Cleven und Verena Plank von der youngCaritas.
Die Stimmung war auffallend positiv, die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr motiviert. Menschen, die ihre Pakete in der Aula des Diözesanhauses eigentlich nur abgeben wollten, blieben beim Sortieren und Verpacken. Viele Menschen waren nach den vielen Bildern und Berichten, die sie in den vergangenen Wochen gesehen hatten, froh und zufrieden, „endlich“ selbst helfen zu können.
Unterstützung für Flüchtlingsherberge der Barmherzigen Schwestern in Innsbruck
Die Barmherzigen Schwestern adaptieren derzeit das seit Jahren leerstehende Mädcheninternat in Innsbruck-Saggen für eine Herberge für rund 130 Asylwerberinnen. Mitte Oktober sollen die ersten Flüchtlinge einziehen. Das Haus wird an das Land Tirol vermietet, die Tiroler Sozialen Dienste werden Mitte Oktober mit der Belegung des Hauses beginnen.
Noch gibt es einiges zu tun. Unterstützung kommt von zahlreichen Stadtteilbewohnerinnen und –bewohnern, mittlerweile hunderten Freiwilligen sowie von der katholischen und evangelischen Kirche. So stellt die Diözese Innsbruck 30.000 Euro für die Einrichtung in zwei Stockwerken zur Verfügung. Finanzkammerdirektor Markus Köck: „Die Diözese Innsbruck freut sich, dass sie mit diesem Beitrag das großartige Engagement der Barmherzigen Schwestern in der Flüchtlingsbetreuung unterstützen kann. ‚Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen‘ wird hier wirklich gelebt.“
Ein Teil der gesammelten Hygienepakete wurde ebenfalls an die Barmherzigen Schwestern in Innsbruck übergeben.
Provinzoberin Sr. Johanna Maria: Es ist unsere Pflicht, zu helfen
Befragt nach der Motivation antwortet Provinzoberin Sr. Johanna Maria Neururer spontan: „Ganz einfach, wir hatten ein leerstehendes Haus, ich hörte täglich von der Not dieser Menschen und auch den Aufruf um Unterkünfte. Somit schrieb ich Caritasdirektor Georg Schärmer. Wir trafen uns am nächsten Tag. So begann es.“ Und Sr. Johann Maria zitiert den Evangelisten Matthäus: „Ich war obdachlos - und somit ist es keine besondere Leistung, sondern ganz einfach unsere Pflicht. Auch unser Ordensstifter, der Heilige Vinzenz von Paul, hinterließ uns diesen Auftrag.“
Die Provinzoberin berichtet von vielen positiven Rückmeldungen, aber auch von Menschen, die aus Angst scharf reagieren. Eine erste Veranstaltung für interessierte Anrainer war recht emotional, ein zweiter Informationsabend, initiiert von der Pfarre Saggen, verlief ganz positiv. „Im Sommer haben wir die Anrainer zu einer Information, Besichtigung mit Jause eingeladen, und wir denken, dass es gut war“, so Sr. Johanna Maria.
Dankbar ist die Provinzoberin für die große Unterstützung von vielen Seiten: „Wir sind eine an Jahren der Schwestern gemessen, alternde Gemeinschaft. Wir könnten das nicht mehr alleine. Aber wir haben viel Hilfe, erwähnen will ich Hofrat Max Holzhammer, Wirtschaftsleiter der Provinz, und Architektin Barbara Poberschnigg, die einen sehr großen Einsatz und viel Mühe auf dieses Projekt verwenden.“