(KATHPRESS) Die Krippe als weihnachtliche Kunstform genießt in Österreich weiterhin ungebrochene Beliebtheit. Den Beweis dafür erbringen die unzähligen Krippenausstellungen, die es derzeit in vielen Dörfern der typischen "Krippenregionen" Tirol, Salzburg, Salzkammergut und in der Steiermark, jedoch auch außerhalb davon gibt. Dass häufig Pfarren, Stifte und Klöster als Veranstaltungsorte gewählt werden, liegt nahe, sind doch Krippen wichtige Übermittler der Weihnachtsbotschaft. Künstlerisch reizvoll sind die kleinen Betlehem-Darstellungen vor allem deshalb, da sie das biblische Geschehen stets in zeitgenössischen Landschaften, Trachten oder Szenerien versetzen. Somit tauchen mitunter sogar Skater-"Hirten" oder Tablets als Dreikönigsgeschenke in modernen Krippen auf.
Im Stift Stams zeigt der Landesverband der Tiroler Krippenfreunde in einer Sonderausstellung anlässlich des Weltkrippenkongresses, der im November in Innsbruck stattgefunden hat, eine Krippenschau der bekanntesten Tiroler Krippenkünstler. Bis 10. Februar 2013 sind 70 historische und neue Krippen ausgestellt, wobei vor allem die zeitgemäße Szenarien die Krippe als aktuelle künstlerische Ausdrucksform unterstreichen. In einer "lebenden Werkstatt" bringen Krippenschnitzer, Hintergrundmaler und Krippenbauer die Tiroler Krippenkunst in der Praxis näher. www.stiftstams.at 

Oft bilden die Krippenausstellungen besondere Höhepunkte für Adventmärkte, wobei Besucher mitunter sogar den Krippenschnitzern bei der Arbeit zusehen können. Im Stift Klosterneuburg ist das beispielsweise der Fall, auch im Stift Göttweig oder rund um die
Basilika Mariazell, wo Ausflügler eine lebendige Krippe sehen oder einen Krippenpfad zurücklegen können. In der Stiftskirche Admont ist hingegen die berühmte "Stammelkrippe" aus dem Jahr 1755 zu besichtigen. 

Das Zisterzienserstift Rein bei Graz lädt an den Wochenenden bis Neujahr zur traditionellen "Reiner Krippenausstellung". Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr bei den selbstgebastelten Papierkrippen, die einst bei "kleinen Leuten" sehr beliebt waren,
heute jedoch von Plastikkrippen verdrängt wurden. Kartenkrippen, Buchkrippen, Faltkrippen, Hängekrippen bis Scherenschnittkrippen befinden sich unter den Exponaten, die im Umfang von 12 bis 600 Figuren variieren. www.stift-rein.at
Bereits zum 55. Mal lädt die Peterskirche im ersten Wiener Gemeindebezirk zur Krippenausstellung in der Krypta. Gezeigt werden volkskundliche Krippen aus dem Bamberger Krippenmuseum, darunter Holz-, Wachs-, Papier-, Zinn- und Gipskrippen, doch ebenso Werke privater Leihgeber, aus Kursen sowie Schnitzereien und
Klosterarbeiten. Geöffnet ist die Schau noch bis 16. Dezember täglich von 10 bis 18 Uhr, an den Wochenenden gibt es ein Besucherprogramm rund um das Thema Krippe und Weihnachten. www.krippenfreundewien.at bzw. www.peterskirche.at .
Darüber hinaus gibt es österreichweit zahlreiche Krippenausstellungen, die die Landes- und Ortsverbände der Krippenbauer veranstalten. Die Ausstellungsorte reichen vom Wiener Rathaus bis zur Burg Hohenwerfen in Salzburg, vom gesamten Stadtraum Linz bis zu den vielen "Krippendörfern" im Tiroler Stubaital und vom Kapfenberger Kulturzentrum bis zum Bregenzer Weihnachtszauber. Überblick verschafft hier der "Verband der Krippenfreunde Österreichs", dessen Homepage www.krippe-oesterreich.at zudem Tipps für den Selbstbau von Krippen liefert.
Doch auch außerhalb des Alpenraumes hat sich vielerorts eine bunte Krippentradition entwickelt, in die die jeweiligen Lebens- und Ausdrucksformen Eingang gefunden haben. Zur Anlaufstelle für exotische Krippen hat sich in den vergangenen 15 Jahren "Jugend Eine
Welt" entwickelt. Der entwicklungspolitische Verein vertreibt zur Unterstützung von Don-Bosco-Projekten fair gehandelte Krippen, die dieses Jahr aus Bethlehem, Mosambik, Malawi und Peru stammen. Das Sortiment umfasst Batikkrippen, Oliven- und Mahagoniholzkrippen, Krippendarstellungen auf Metallkreuzen sowie Keramikkrippen.
www.jugendeinewelt.at