365 Tage Krieg in der Ukraine

Nach einer Gedenkveranstaltung im Landhaus wurde das Befreiungsdenkmal am Eduard-Wallnöfer-Platz in Innsbruck in den blau-gelben Nationalfarben der Ukraine beleuchtet. Im Anschluss fand im Dom zu St. Jakob ein Ökumenisches Friedensgebet statt.

Am Freitag, den 24. Februar, war es ein Jahr her, dass Putins Truppen die Ukraine angriffen und seither eine Spur der Verwüstung und des Leids durch das Land ziehen. Rund 100 geladene Gäste, allen voran Staatssekretär Florian Tursky, LH Anton Mattle, LRin Eva Pawlata, LR Renè Zumtobel, LTPin Sonja Ledl-Rossmann, Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, Bischof Hermann Glettler sowie der ukrainische Honorarkonsul Walter Peer, gedachten anlässlich dieses traurigen Jahrtags der Opfer der kriegerischen Auseinandersetzung und setzten ein sichtbares Zeichen der Solidarität – mit den Menschen in der Ukraine und den Geflüchteten.

Der Tag stand ganz im Zeichen des Friedens, der Solidarität und des Mitgefühls: Nach einer Gedenkveranstaltung mit literarischen und musikalischen Beiträgen im Landhaus wurde das Befreiungsdenkmal am Eduard-Wallnöfer-Platz in Innsbruck in den blau-gelben Nationalfarben der Ukraine beleuchtet und so ein weithin sichtbares Zeichen der Verbundenheit gesetzt. Im Anschluss fanden sich die TeilnehmerInnen der Gedenkveranstaltung im Dom zu St. Jakob zu einem gemeinsamen Ökumenischen Friedensgebet ein. „Wir sind in Gedanken und mit unseren Gebeten bei diesen vom Krieg und seinen Auswirkungen betroffenen Menschen“, sagten LH Mattle und Bgm Willi.

 

Bischof Glettler: Gemeinsames Gedenken verbindet 

Bischof Hermann Glettler, Mitinitiator der Gedenkveranstaltung, unterstrich die Bedeutung des Treffens: „Es war meine Intuition, diesen Tag nicht einfach nur vorübergehen zu lassen. Zu folgenreich war der Beginn des schrecklichen Angriffskrieges auf die Ukraine. Gedenken ist ein Innehalten, Wahrnehmen und Anteilnehmen - aber nicht nur heute müssen wir uns innerlich mit den vielen Leidtragenden verbinden. Angst und Unsicherheit zerstreuen, treiben in die Isolation. Gemeinsames Gedenken verbindet, widersetzt sich der Gleichgültigkeit und Resignation.

Trotz der „Ohnmacht“, weil ein direktes Eingreifen zur Beendigung des Krieges nicht möglich ist, meint der Insnbrucker Bischof: Es ist auch nicht die Zeit, um zu resignieren. Nicht nur das Erschreckende und Bösartige hat Potential, sich aufzublähen und zu vermehren, sondern auch das Gute. Gemeinsam ersehnen wir ein baldiges Ende des dämonischen Wahnsinns "Krieg" - und erhoffen Frieden, endlich Frieden!“

Beim ökumenischen Gebet im Dom, bei dem auch Superintendent Olivier Dantine und Vertreter:innen weiterer Glaubensgemeinschaft teilnahmen, wurde der 13 Millionen Vertriebenen und der unzähligen Personen gedacht, die aufgrund dieses Krieges enormes Elend zu ertragen haben. Ebenso wurde der 300.000 Toten gedacht, die der Krieg schon gefordert hat.

Bischof Glettler: „Wir wollen beim Gebet auch klagend vor Gott das Dilemma benennen, in dem wir verstrickt sind: Einerseits ist es notwendig, ein Land, das angegriffen wird, in seiner Verteidigung effektiv zu unterstützen - auf allen Ebenen, auch mit der Lieferung von Waffen. Andererseits erschrecken wir vor den Ausmaßen der verheerenden Militarisierung und Aufrüstung, die jetzt weltweit im Gange ist. Wir beten um den Geist Gottes - um seine Kraft und Möglichkeiten, Frieden zu schaffen!“

Ökumenisches Friedensgebet im Innsbrucker Do. Bild: dibk-Sigl